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Welt - 29.12.2018

Explosion trifft Touristenbus in Gizeh – mehrere Tote

Bei der Explosion einer Bombe in der Nähe eines Busses mit Touristen nahe der Pyramiden in Gizeh sind nach offiziellen Angaben vier Menschen getötet worden.

Die Pyramiden von Gizeh.

Bei einer Bombenexplosion in der Nähe der Pyramiden von Gizeh in Ägypten sind nach offiziellen Angaben drei vietnamesische Touristen sowie ihr ägyptischer Reiseführer getötet worden. Elf weitere Touristen und der ägyptische Busfahrer seien durch einen selbstgebauten Sprengsatz verletzt worden, teilte das ägyptische Innenministerium am Freitagabend mit. Demnach sei die Bombe um kurz nach 18 Uhr (Ortszeit) an einer vielbefahrenen Straße unweit der bei Touristen beliebten Pyramiden explodiert.

Es war der erste Anschlag auf Urlauber in Ägypten seit Juli 2017 und bedeutet für die Tourismusbranche des Landes einen neuen Rückschlag.

Der ägyptische Regierungschef Mustafa Madbuli trat nach einem Besuch bei den Verletzten im Al-Haram-Krankenhaus mit den Ministern für Gesundheit und Tourismus vor die Presse. Er teilte mit, dass nach zwei vietnamesischen Touristen auch der ägyptische Reiseführer an seinen Verletzungen gestorben sei. Der Ministerpräsident nannte den Anschlag einen „bedauernswerten Vorfall“.

Eine Mitteilung der Staatsanwaltschaft bestätigte am Freitagabend den Tod eines weiteren Touristen.
Angesprochen auf mögliche schädliche Auswirkungen des Anschlags auf die für Ägypten besonders wichtige Tourismusbranche sagte Madbuli, es gebe „kein einziges Land, in dem es keine Angriffe gibt“. Solche Gewalttaten könnten sich auch in der Zukunft wiederholen. „Kein Land der Welt kann hundertprozentige Sicherheit garantieren“, sagte der Regierungschef.

Wie das Innenministerium mitteilte, hatte ein Sprengsatz am Straßenrand den Touristenbus am späten Nachmittag getroffen, als er mit insgesamt 14 vietnamesischen Touristen unterwegs gewesen sei. Der selbst gebaute Sprengsatz sei in der Nähe einer Mauer im Stadtbezirk Haram platziert gewesen. Sicherheitskräfte riegelten den Anschlagsort ab. Ein weißer Bus mit zersplitterten Fensterscheiben wurde abtransportiert, ringsherum waren Trümmer zu sehen.
Die in der Nähe von Kairo gelegenen Pyramiden von Gizeh gehören zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Ägyptens. In der Vergangenheit waren in Ägypten wiederholt tödliche Anschläge auf Urlauber verübt worden. Zuletzt hatte im Juli 2017 im Badeort Hurghada ein Mann mit einem Messer zwei deutsche Frauen getötet und vier weitere Menschen verletzt. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen handelte es sich bei dem Täter um einen Islamisten.

Wegen der wiederholten Angriffe wurden die Sicherheitsvorkehrungen an Touristenorten in Ägypten verstärkt. Die Vorkehrungen rund um die Pyramiden um Gizeh wurden allerdings wiederholt als nicht ausreichend kritisiert.
Lokale Medien veröffentlichten auf Twitter Fotos, die den Bus zeigen sollen. Mehrere Scheiben des gezeigten Busses sind zersplittert, die Frontscheibe weist lange Risse auf. Die Seite ist mit Kratzern und dunklen Staubspuren übersät.

Sicherheitskräfte stehen nach einem Bombenanschlag auf einen Bus am Anschlagsort.

In dem Urlaubsland Ägypten kommt es immer wieder zu Angriffen auf Touristen und zu Terroranschlägen. Die Reisebranche des Landes leidet darunter sehr. Die Touristenzahlen waren nach den Umbrüchen des sogenannten Arabischen Frühlings 2011 stark gesunken, erholten sich zuletzt aber leicht. 2017 kamen nach offiziellen Angaben 8,2 Millionen Besucher ins Land. Damit ist Ägypten aber noch weit von den fast 15 Millionen Touristen im Jahr 2010 entfernt. Das Auswärtige Amt warnt dennoch vor einem erhöhten Risiko terroristischer Anschläge.

In den Reise- und Sicherheitshinweisen des Auswärtigen Amtes in Berlin wurde am Freitag auf den Anschlag auf den Touristenbus hingewiesen. Es bestehe „landesweit weiterhin ein erhöhtes Risiko terroristischer Anschläge“, hieß es. Diese könnten sich auch „gegen ausländische Ziele und Staatsbürger“ richten. Das Auswärtige Amt riet „generell zu Vorsicht“ bei Reisen nach Ägypten.
Vor allem auf der Sinai-Halbinsel kommt es immer wieder zu Zwischenfällen. Aber auch in der Hauptstadt Kairo oder in anderen Teilen des Landes ereignen sich immer wieder Anschläge. Zuletzt starben bei einem Anschlag auf koptische Pilger Anfang November sieben Menschen. (dpa/AFP/reuters)

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