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Sport - 01.11.2018

Befreiungsschlag für Herrlich – Leverkusen fertigt Gladbach ab

Schalke 04 und Nürnberg haben sich im DFB-Pokal erst im Elfmeterschießen beim 1. FC Köln und bei Rostock durchgesetzt.

  • Auch Borussia Dortmund und Werder Bremen kamen weiter. Der BVB gewann sein Heimspiel gegen Union Berlin.
  • Die Bremer zogen durch ein 5:1 gegen den Regionalligisten Weiche Flensburg ungefährdet ins Achtelfinale ein.

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Gladbach – Leverkusen

Süßes statt Saures: Heiko Herrlich darf nach einem furiosen Pokalcoup an Halloween aufatmen. Der zuletzt angezählte Trainer gewann mit Bayer Leverkusen den Westschlager gegen eine in der zweiten Hälfte indiskutable Mönchengladbacher Borussia verdient mit 5:0 (2:0) und sammelte weitere Pluspunkte. Während die eiskalte Werkself zum siebten Mal in acht Jahren im Achtelfinale steht, setzte sich für Gladbach ein Heimfluch fort.

Julian Brandt (5.), Tin Jedvaj (45.+1), Karim Bellarabi (67./74.) und Kevin Volland (80.) trafen in einer munteren Partie für die Herrlich-Elf, die drei Tage nach der 6:2-Gala in Bremen erneut überzeugte. Vor allem bei Kontern setzte Bayer immer wieder Nadelstiche. Für die harmlosen Gladbacher endete der Traum vom Pokalsieg dagegen wie schon vor einem Jahr gegen den Rheinrivalen. Im erst neunten Pokalspiel im Borussia-Park war es die sechste Heimniederlage.

Gleich der Auftakt hatte es in sich: Nach Vorarbeit von Volland brachte Brandt die Gäste mit der ersten Chance in Führung. Der 22-malige Nationalspieler traf aus spitzem Winkel flach ins lange Eck und verpasste der Borussia eine kalte Dusche.

Sein Team solle „nicht ins offene Messer laufen“, hatte Gladbachs Trainer Dieter Hecking angesichts der erstarkten Bayer-Offensive gewarnt. Diese Vorgabe war schnell dahin. Mit der gleichen Startelf wie in Bremen trat Leverkusen selbstbewusst auf, war bei Kontern brandgefährlich und stand diesmal auch defensiv sicher.

Gladbach hatte bis zur Pause zwar mehr vom Spiel, war ohne den verletzten Torjäger Alassane Plea in der Offensive aber viel zu harmlos. Gefahr ging vor 48.755 Zuschauer eher von den blitzschnellen Gästen aus. In der 24. Minute narrte der blendend aufgelegte Volland Gladbachs Nico Elvedi, traf aber nur den Pfosten.

Dem Ausgleich noch am nahesten kam Florian Neuhaus, der an Schlussmann Lukas Hradecky scheiterte (36.). Kurz vor dem Pausenpfiff schlug Bayer erneut eiskalt zu. Der für den verletzten Aleksandar Dragovic eingewechselte Jedvaj reagierte nach einem Freistoßtrick am schnellsten und stellte auf 2:0.

Die Borussia, in der Liga zuletzt mit sieben Heimsiegen in Folge, drängte im zweiten Durchgang zunächst vehement auf den Anschluss. Das Bild blieb jedoch das gleiche: Bayers Dreierkette mit Sven Bender im Zentrum stand sicher und konnte sich im Zweifel auf den starken Hradecky verlassen.

Bellarabi machte mit einem Doppelpack alles klar und steht nun bei sechs Treffern aus den letzten vier Pflichtspielen. Nach starkem Zuspiel des eingewechselten Dominik Kohr belohnte sich letztlich auch noch Volland für seine starke Leistung.

Leipzig – Hoffenheim 

Mit einem Doppelpack hat Timo Werner RB Leipzig zum zweiten Mal nach 2015 ins Achtelfinale des DFB-Pokals geschossen. Der erst zur Halbzeit eingewechselte Nationalstürmer sorgte beim 2:0 (0:0) gegen Bundesliga-Konkurrent TSG 1899 Hoffenheim mit seinen Treffern (48./56. Minute) am Mittwochabend im Alleingang für die Entscheidung. Hoffenheim scheiterte mit Coach Nagelsmann erneut bereits in der zweiten Runde – noch nie erreichte der künftige Cheftrainer der Leipziger das Cup-Achtelfinale. RB blieb dabei wettbewerbsübergreifend zum fünften Mal nacheinander ohne Gegentor.

Für Nagelsmann war es vor 21.042 Zuschauern in der Red-Bull-Arena sein erster Auftritt in Leipzig, seit sein Wechsel zu den Sachsen zur kommenden Saison bekannt wurde. Ab 1. Juli 2019 wird der 31-Jährige als Chefcoach die Verantwortung bei RB übernehmen und Ralf Rangnick ablösen. Der Noch-Coach der Leipziger wird dann als Sportdirektor Nagelsmanns künftiger Chef.

Das direkte Duell war von Beginn an taktisch geprägt und bot in der ersten Halbzeit kaum spielerische Glanzpunkte. Dabei wirkten die Hoffenheimer zunächst noch selbstbewusster, während die Gastgeber erst nicht das letzte Risiko suchten. Im Vergleich zum 0:0 am Sonntag gegen Schalke 04 wechselte Rangnick seine Startformation auf vier Positionen, unter anderem kehrte auf der Spielmacher-Position Kevin Kampl zurück und verdrängte Konrad Laimer. Nagelsmann nahm nach dem 4:0 gegen Stuttgart sogar sechs Wechsel in der Anfangself vor.

Nach einer guten halben Stunde erarbeitete sich RB mehr Spielanteile und hatte die erste gute Chance. Einen Schuss von Jean-Kévin Augustin wehrte Hoffenheims Ermin Bicakcic erst kurz vor der Linie ab (35.). Hoffenheim, Ende September noch 2:1-Sieger im Duell in der Bundesliga, mangelte es nach gutem Beginn an konsequenten Angriffen. Zudem mussten die Kraichgauer noch vor der Pause den Ausfall von Adam Szalai verkraften. Für den angeschlagenen Stürmer kam Joelinton.

Auch Leipzig musste zur Halbzeit wechseln – und das brachte umgehend die verdiente Führung. Der agile Werner stand gerade etwas mehr als zwei Minuten auf dem Rasen, als er aus der Strafraummitte traf. Zuvor musste der Franzose Augustin mit Adduktorenproblemen in der Kabine bleiben. Nach starker Vorarbeit von Yussuf Poulsen traf Werner auch zum 2:0 und machte gemeinsam mit dem Dänen weiter viel Druck.

Der 22 Jahre alte Werner beschäftigte oft gleich zwei gegnerische Verteidiger, dadurch ergaben sich teilweise große Lücken für seine Mitspieler. Auf der Gegenseite hatte Hoffenheim gar keinen Zugriff mehr auf das Spiel und konnte sich viel zu selten entscheidend vom Druck befreien. Kaum eine Flanke fand lange den Weg ins Zentrum, das von der starken RB-Abwehrkette ohnehin souverän kontrolliert wurde.

Borussia Dortmund – Union Berlin

Viel riskiert, lange gezittert – Borussia Dortmund hat nur mit großer Mühe das Achtelfinale im DFB-Pokal erreicht. Der durch umfangreiche Rotation geschwächte Revierclub schlug im Duell der bisher Unbesiegten den Zweitligisten Union Berlin erst nach Verlängerung mit 3:2 (2:2, 1:0). Dank der Treffer von Christian Pulisic (40. Minute), Maximilian Philipp (73.) und Marco Reus (120./Foulelfmeter) blieb der Bundesliga-Spitzenreiter am Mittwoch vor 72 732 Zuschauern im Signal Iduna Park auch ohne großen Glanz im 14. Pflichtspiel unter der Regie von Lucien Favre ungeschlagen.

Dagegen mussten die Gäste trotz des zweimaligen Ausgleichs durch Sebastian Polter (63./88.) die erste Saisonniederlage hinnehmen. In der hektischen Schlussphase sah Abwehrspieler Marvin Friedrich die Gelb-Rote Karte.

Angesichts der anhaltenden Terminhatz entschied sich BVB-Coach Favre zu einer umfangreichen Rotation und beorderte im Vergleich zum 2:2 vier Tage zuvor gegen Hertha BSC gleich sieben neue Profis in das Team. Selbst die eigentlich Unverzichtbaren Marco Reus und Axel Witsel saßen zunächst auf der Bank, Mario Götze stand wegen einer Erkältung erst gar nicht im Kader.

Dieser XXL-Umbau ging nicht spurlos an der Mannschaft vorbei. Vom schnellen Angriffsfußball der vergangenen Wochen war zu Beginn wenig zu sehen. Ähnlich wie schon in der 2. Pokalrunde vor zwei Jahren an gleicher Stätte, das erst im Elfmeterschießen zugunsten des BVB entschieden worden war, erwiesen sich die „Eisernen“ als unbequemer Gegner.

So boten sich den Gästen allein in der 24. und 25. Minute gleich drei gute Chancen durch Robert Zulj, Christopher Lenz und Florian Hübner, um in Führung zu gehen. Dagegen war beim klassenhöheren Team aus Dortmund für lange Zeit nur einmal wirkliche Torgefahr erkennbar, als Maximilian Philipp Union-Keeper Rafal Gikiewicz (10.) prüfte.

Trotz bis dahin dürftiger Vorstellung gelang dem BVB das 1:0: Nach sehenswerter Flanke von Mahmoud Dahoud und einem Kopfball von Shinji Kagawa war Pulisic zur Stelle und drückte den Ball aus kurzer Distanz über die Linie. Diese Führung war glücklich, zumal der Berliner Kenny Prince Redondo nur zwei Minuten später die Latte traf.

Zu Beginn der 2. Halbzeit erhöhte der BVB die Gangart, verpasste aber bei einem Schuss des für den verletzten Abdou Diallo eingewechselten Raphael Guerreiro (52.) das mögliche 2:0. Das sollte sich elf Minuten später rächen: Der kurz zuvor eingewechselte Polter brachte sein Team mit dem Ausgleich zurück ins Spiel. Doch die Freude der Berliner währte nur kurze Zeit. Mit einem strammen Schuss nach Zuspiel von Pulisic sorgte Philipp für die neuerliche Führung des Favoriten, aber noch nicht für den Sieg. Denn Polter rettete sein Team mit einem Kopfball zwei Minuten vor dem vermeintlichen Ende in die Verlängerung.

Mit der Einwechslung der Leistungsträger Reus (79.), Witsel (86.) und Jadon Sancho (90.) versuchte Favre, das drohende Unheil abzuwenden. Mit Erfolg: Nach Foul von Friedrich an Pulisic entschied der Schiedsrichter Guido Winkmann auf Elfmeter, den Reus sicher verwandelte.

Schalke 04 – 1.FC Köln

Doppeltes Elfmeter-Glück und der glänzende Torhüter Alexander Nübel haben den FC Schalke 04 vor einem überraschenden Pokal-Aus bewahrt. Trotz eines 0:1-Rückstands bis zur 88. Minute gewann der Vize-Meister in der 2. Runde des DFB-Pokals noch mit 6:5 (1:1, 0:1) im Elfmeterschießen beim Zweitliga-Tabellenführer 1. FC Köln und zog ins Achtelfinale ein. Ein Handelfmeter von Nabil Bentaleb und somit das erste Pflichtspiel-Tor nach 395 Minuten hatte Schalke in die torlose Verlängerung gerettet. Im Shoot-out besiegelte der gebürtige Kölner Mark Uth mit seinem verwandelten Elfmeter den Achtelfinal-Einzug. Beide Torhüter hatten zuvor je einen Elfer pariert.

Die Kölner waren ausgerechnet durch Jhon Córdoba in Führung gegangen (43.) und durften lange vom vierten Sieg im vierten Pokal-Heimspiel gegen die Gelsenkirchener träumen. Der für 17 Millionen Euro als Nachfolger von Anthony Modeste aus Mainz geholte Kolumbianer, der in der Abstiegs-Saison ohne Bundesliga-Tor geblieben war, hatte überraschend Torjäger Simon Terodde ersetzt.

Köln hat nun alle vier Pokal-Heimspiele gegen die Schalker gewonnen, dabei zum zweiten Mal nach 2006 als klassentieferer Verein. Die Kölner Fans gaben den Königsblauen mit ihrem Gesang „Wir steigen auf und ihr steigt ab“ noch eine Portion Häme mit.

Die Kölner, die es aus der 2. Liga als Favorit gewohnt sind, das Spiel zu machen, versteckten sich auch gegen den Champions-League-Teilnehmer von Beginn an nicht. Die Rheinländer suchten aus der defensiven Ordnung heraus immer wieder den Weg nach vorne. Dominick Drexler hatte nach unfreiwilliger Vorarbeit von Schalkes Salif Sané die erste Chance der Partie, scheiterte jedoch an Alexander Nübel (20.). Der Schalker Keeper vertrat auch im Pokal wieder Kapitän Ralf Fährmann, der nach seiner Adduktorenverletzung noch nicht wieder ganz fit ist.

Die Gäste brauchten bis zur 25. Minute, ehe sie erstmals halbwegs gefährlich in die Nähe des Kölner Tores kamen. Amine Harits Schuss stellte FC-Torwart Timo Horn aber nicht vor Probleme. Gefährlicher waren da die Gastgeber: Marcel Risse scheiterte mit Freistößen einmal an Nübel (30.) und einmal am Außennetz (39.), ehe der FC kurz vor der Pause verdient in Führung ging. Drexler legte am Strafraum quer, Córdoba schoss und Sané fälschte den Ball unhaltbar für Nübel ins Tor ab.

Wer nach dem Seitenwechsel nun mit anrennenden Schalkern gerechnet hatte, sah sich getäuscht. Dem Revierclub fiel in der Offensive wenig ein. Ein harmloser Kopfball von Naldo nach einer Ecke (58.), ein zu unplatzierter Freistoß des Brasilianers (69.), das war’s bis zur Schlussphase. Dann zeigte Schiedsrichter Harm Osmers zu einer Zeit, als Schalke wegen einer Verletzung von Hamza Mendyl für einige Minuten nur zu zehnt spielte, nach einem Handspiel von Kölns Rafael Czichos auf den Elfmeterpunkt. Der eingewechselte Nabil Bentaleb verwandelte sicher und brachte sein Team in die Verlängerung. Dort gelang keiner Mannschaft der Lucky-Punch, sodass die besseren Nerven aus elf Metern die Entscheidung bringen mussten.

Werden Bremen – SC Flensburg

Werder Bremen hat seine Pflicht im DFB-Pokal erfüllt. Der Fußball-Bundesligist setzte sich am Mittwochabend in Lübeck gegen den Regionalligisten SC Weiche Flensburg am Ende souverän mit 5:1 (3:1) durch. Die Bremer hatten nur in der ersten Halbzeit phasenweise Probleme gegen den Viertligisten. Insgesamt reichte eine durchschnittliche Leistung, um sicher das Achtelfinale zu erreichen.

„Das war eine souveräne Vorstellung gegen einen sehr, sehr gut organisierten Gegner“, stellte Werders Cheftrainer Florian Kohfeldt zufrieden fest. Drei Tage nach dem 2:6-Dämpfer in der Bundesliga gegen Bayer Leverkusen zeigte sein Team die erhoffte Reaktion.

„Wir waren heute alle zusammen sehr fokussiert und haben deshalb auch verdient gewonnen“, sagte Florian Kainz, der das wichtige 2:1 (38.) mit einem 20-Meter-Schuss erzielt hatte. „Für mich persönlich war es sehr wichtig, mal wieder getroffen zu haben.“

Außer Kainz trafen Sturm-Oldie Claudio Pizarro (8.), Florian Kainz (38.) mit einem 20-Meter-Schuss, Davy Klaassen (44.) per Foulelfmeter und der eingewechselte Martin Harnik (76./81.) mit einem Doppelschlag für den Favoriten. Weiches Ilidio Pastor Santos (27.) gelang per Freistoß der zwischenzeitliche Ausgleich.

Vor 8637 Zuschauern im ausverkauften Stadion Lohmühle in Lübeck, wohin die Flensburger aus Mangel an einer passende Flutlichtanlage in der heimischen Arena ausweichen mussten, dominierten die Bremer erwartungsgemäß von Beginn an.

Kohlfeldt hatte drei Tage nach dem Leverkusen-Spiel drei Wechsel vorgenommen. Unter anderen ließ er den angeschlagenen Kapitän Max Kruse auf der Bank und brachte den 40-jährigen Pizarro, der sein 55. DFB-Pokalspiel bestritt – so viele wie noch kein anderer ausländischer Profi.

Die Flensburger verteidigten zunächst zumeist mit elf Mann in der eigenen Hälfte. Die Bremer warteten ab und wurden immer dann gefährlich, wenn sie das Tempo anzogen. Mit der ersten gelungenen Aktion gingen sie dann in Führung. Der Außenseiter aus dem hohen Norden wurde nach etwa 20 Minuten mutiger und brachte den Gegner kurzzeitig in Verlegenheit.

Nach dem Wechsel blieb der Bundesliga-Vierte überlegen und schossen einen standesgemäßen Sieg heraus. Trotz der deutlichen Niederlage hielten sich die Flensburger, die an gleicher Stätte fünf Tage zuvor noch gegen den VfB Lübeck ihr Punktspiel verloren hatten, wacker. „Der Unterschied war zu groß“, meinte Weiches Trainer Daniel Jurgeleit erkennen.

1. FC Nürnberg – Hansa Rostock

Fußball-Bundesligist 1. FC Nürnberg steht nach einem kleinen Kraftakt im Achtelfinale des DFB-Pokals. Das Team von Trainer Michael Köllner gewann am Mittwochabend in der zweiten Runde beim Drittligisten FC Hansa Rostock mit 4:2 im Elfmeterschießen (2:2, 1:1, 0:1) und feierte das erste Erfolgserlebnis nach zuvor drei sieglosen Ligaspielen in Folge.

Adam Zrelak (90. Minute) und Federico Palacios (103.) erzielten vor 23.900 Zuschauern im ausverkauften Ostseestadion die Tore für die Franken. Pascal Breier (35. Minute) und Jonas Hildebrandt (95.) trafen für die Hanseaten, die in der ersten Runde den Bundesligisten VfB Stuttgart ausgeschaltet hatten.

Vor lautstarker Kulisse lieferten sich beide Teams einen offenen Schlagabtausch, in dem von einem Klassenunterschied nichts zu sehen war. Im Gegenteil. Die Hausherren agierten dynamischer und druckvoller – und wurden für ihre Bemühungen nach einer guten halben Stunde belohnt. Breier brauchte nur noch aus Nahdistanz einzuschieben, nachdem sich die Club-Abwehr zuvor gleich mehrere Fehler geleistet hatte. Mittelstürmer Marco Königs hatte eine Minute vor dem Halbzeitpfiff sogar die Chance zum 2:0, fand aber im glänzend reagierenden FCN-Torhüter Christian Mathenia seinen Meister.

Vergleichbar gute Gelegenheiten hatten die harmlosen Nürnberger bis dato nicht aufzuweisen, und auch in der zweiten Halbzeit fand ihre Offensive nur selten wirklich gefährlich statt. Erst der eingewechselte Zrelak rettete die Franken in die Verlängerung.

Stunden vor der Partie war es in Rostock zu Ausschreitungen gekommen. Bei einer Auseinandersetzung zweier kleinerer Gruppierungen von Fans beider Mannschaften wurde ein Warnschuss abgegeben, wie die Polizei mitteilte. Verletzt wurde niemand. Etwa 350 Nürnberger Fans wurden in Gewahrsam genommen, die Polizei notierte die Personalien. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei durchstreiften einzelne Gruppierungen die Gegend am Werftdreieck, trafen dabei auf FC Hansa-Fans und provozierten diese.

Kiel – Freiburg

Böses Erwachen im hohen Norden: Der SC Freiburg ist nach einer schwachen Vorstellung beim Zweitligisten Holstein Kiel aus dem DFB-Pokal ausgeschieden. Für das Bundesliga-Team von Trainer Christian Streich war nach der verdienten 1:2 (1:1)-Niederlage bereits in der zweiten Hauptrunde Endstation. Zugleich vermasselten die Breisgauer auf der weiten Dienstreise ihre Generalprobe für den Auftritt am Samstag bei Rekordmeister Bayern München.

Nils Petersen sorgte vor 9361 Zuschauern für einen Start nach Maß für die Gäste. Bereits nach 43 Sekunden traf der Nationalstürmer freistehend per Kopf zum 1:0. Holstein glich aber schon in der 26. Spielminute durch Janni Serra aus, der eine präzise Flanke des starken Alexander Mühling verwertete. Kapitän David Kinsombi sorgte schließlich nach feiner Kombination für den Kieler Siegtreffer (79.).

Fünf Tage nach dem überzeugenden 3:1-Erfolg gegen Borussia Mönchengladbach betrat der SCF am Mittwochabend Neuland. Die Partie bei den Kielern war das erste Pflichtspiel zwischen beiden Vereinen. Streich tauschte im Vergleich zum Liga-Sieg auf lediglich zwei Positionen, im Sturm spielte mit Luca Waldschmidt und Petersen die Topbesetzung.

Petersen, der schon gegen Gladbach in der ersten Minute getroffen hatte, zeigte sofort seinen Wert, und der SC drückte weiter aufs Gaspedal. Kiel brauchte etwas, um den frühen Schock zu verdauen, dann sendete Kingsley Schindler per Fernschuss das erste Zeichen in der Offensive (10.). Fortan spielten die Hausherren mutiger, pressten höher und kauften Freiburg auch in den Zweikämpfen immer mehr den Schneid ab.

Holstein drehte nach dem Ausgleich weiter mächtig auf, der quirlige Japaner Masaya Okugawa hatte die Führung auf dem Fuß (33.). Streich tigerte sichtlich unzufrieden an der Seitenlinie entlang. Mit dem Unentschieden zur Pause war Freiburg gut bedient, in der Kabine könnte es lauter geworden sein.

Nach dem Wechsel setzte Petersen das erste Ausrufezeichen, zielte aber knapp zu hoch (46.). Holstein hielt weiter beherzt dagegen, konnte aber nicht mehr die Dominanz wie in der ersten Hälfte ausstrahlen. Freiburg war nun deutlich präsenter, Petersen prüfte in der 63. Spielminute erneut Kenneth Kronholm im Kieler Tor. Doch auch Holstein kam zu Beginn der Schlussphase wieder auf und durch Kinsombi (71.) und Serra (75.) zu gefährlichen Fernschüssen.

Am Donnerstag machen sich die Freiburger bereits auf den direkten Weg nach München. Für Holstein Kiel geht es ebenfalls gegen einen Klub aus Bayern weiter. Am Samstag ist der FC Ingolstadt in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt zu Gast.

Duisburg – Bielefeld

Der MSV Duisburg hat erstmals nach 2010 wieder das Achtelfinale im DFB-Pokal erreicht. Im Duell der Fußball-Zweitligisten gewann die Mannschaft von Coach Torsten Lieberknecht am Mittwoch in der zweiten Pokal-Runde auswärts gegen Arminia Bielefeld mit 3:0 (3:0).

John Verhoek (12. Minute), Fabian Schnellhardt (39.) und Cauly Oliveira Souza (45.) erzielten die Tore für die Duisburger, die in der Saison 2010/11 auch ins Finale eingezogen waren. Bielefeld kassierte nach zuletzt vier Niederlagen in der Liga in Serie die nächste Pleite.

Vor 19.143 Zuschauern in Ostwestfalen erwischten die Gäste den besseren Start. Verhoek verlängerte einen Freistoß von Ahmet Engin mit dem Kopf zur 1:0-Führung. In der von beiden Seiten intensiv geführten Partie agierte die Arminia in der Folge druckvoller und gab zwischenzeitlich den Spielrhythmus an. Die stabile Duisburger Abwehr ließ sich aber nicht bezwingen.

Der MSV blieb durch schnelle Konterangriffe gefährlich, agierte effektiv und stellte noch im ersten Abschnitt klare Verhältnisse her. Schnellhardt vollendete eine Kombination mit Kevin Wolze zum 2:0. Unmittelbar vor der Pause erhöhte Souza zum Endstand. Die Arminia spielte auch nach dem Seitenwechsel glücklos.

Duisburg bestätigte seinen Aufwärtstrend. Das Lieberknecht-Team befindet sich als Tabellen-17. zwar in Abstiegsgefahr, konnte aber aus den zurückliegenden drei Ligaspielen vier Punkte holen.

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