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Kultur - 28.05.2019

Rammstein: Die Europa Stadion Tour beginnt

Rammstein beginnen ihre Stadion-Tour in Gelsenkirchen. Mit dabei: das neue Album „Rammstein“. Es ist die größte Europa-Tour ihrer Bandgeschichte, das gönnt man sich gerne zum 25-jährigen Bandjubiläum.

  • Rammstein – die dunklen Götter des Rock’n’Roll

    Der Musik gewordene Albtraum

    Rammstein haben es geschafft, alles in ihrer Musik zu vereinen, was Menschen unglücklich machen kann: Bei ihnen geht es um Gewalt, Ekel, Mordphantasien, Kannibalismus, Horror. Grenzüberschreitung als purer Genuss. Sie kennen keine Tabus. Die Provokation wird gefeiert. Von der Band und ihren Fans. Rammstein sind einzigartig – und sie sind Weltstars.

  • Rammstein – die dunklen Götter des Rock’n’Roll

    Die Erben des Ost-Punk

    Die Bandmitglieder stammen aus Ostberlin und Schwerin. Ihre musikalischen Wurzeln: Punk und Underground der DDR. Paul Landers (git) und Flake Lorenz (keyb) spielten bei „Feeling B.“, Sänger Till Lindemann bei „First Arsch“, Oliver Riedel (bs) war bei der Speed-Folk-Truppe „The Inchtabokatables“, Richard Kruspe (git) bei den „Orgasm Death Gimmicks“ und Christoph Schneider trommelte bei „Die Firma“.

  • Rammstein – die dunklen Götter des Rock’n’Roll

    Der Schein trügt

    Eigentlich sehen die Jungs doch ganz nett aus. 1995, als dieses Foto entstand, gab es die Band erst seit einem Jahr. Die erste LP „Herzeleid“ war draußen und kam mit schaurigen Texten daher. Kindesmissbrauch („Weisses Fleisch“) und Nekrophilie („Heirate mich“), alles in härteste Gitarrenriffs, ein gnadenloses Schlagzeug und knackigen Elektrosound verpackt. Platz 6 in den deutschen Albumcharts.

  • Rammstein – die dunklen Götter des Rock’n’Roll

    „Gott weiß, dass ich kein Engel bin“

    1997 kam der Durchbruch mit „Engel“. Das Video dazu lief auf MTV und Viva rauf und runter. Inspiriert war es vom Tarrantino-Schocker „From Dusk Till Dawn“. Das zweite Album „Sehnsucht“ erhielt Platin. Nicht nur in Deutschland. Auch in den USA gab es Edelmetall für eine Million verkaufte Platten. Dort sind Rammstein vor allem mit dem Soundtrack zum David-Lynch-Film „Lost Highway“ durchgestartet.

  • Rammstein – die dunklen Götter des Rock’n’Roll

    Im Hawaiihemd gegen Fremdenhass

    Sind sie nicht putzig? Als Surfboys mit hübschen Bikinimädchen stehen Rammstein am kalifornischen Strand und singen über das Fremde, das nirgendwo willkommen ist. Die fröhlichen Bilder beißen sich mit dem harten schnellen Industrial-Beat. Am Ende des Clips zu „Mein Land“ (2011) endet die bonbonfarbene Beachparty wieder im gewohnten Rammstein-Look mit Feuer und bösen Gesichtern.

  • Rammstein – die dunklen Götter des Rock’n’Roll

    Gemeinsam haben sie nur das rollende „r“

    Als der deutsche Volksmusikstar Heino ins Rockfach wechselte, coverte er bekannte deutsche Rock- und Popsongs. Darunter Rammsteins „Sonne“. Rammstein holten Heino 2013 auf die Bühne von Wacken. Vor 75.000 Metallern, umgeben von Flammen und und Rauch, trug Heino den Song mit Rammstein zusammen vor. Und wirkte leicht erschreckt. Die Zeitung „Metal-Hammer“ twitterte damals: „Wusste Heino, wo er ist?“

  • Rammstein – die dunklen Götter des Rock’n’Roll

    Zum zweiten Mal Leinwandhelden

    Am 24. September 2015 feierte der erste Rammstein-Konzertfilm aus dem New Yorker Madison Square Garden zusammen mit der Doku „Rammstein in Amerika“ Kinopremiere. Die dazu gehörige DVD eroberte in 13 Ländern Platz 1 der DVD-Charts. Mit den USA, Großbritannien, Frankreich und Deutschland knackten Rammstein vier der fünf größten Musikmärkte der Welt.

  • Rammstein – die dunklen Götter des Rock’n’Roll

    Neues Album nach langer Kreativpause

    Am 17. Mai 2019 erschien das erst siebte Studio-Album – dafür haben die Rammstein-Musiker es vor der Veröffentlichung ordentlich medial krachen lassen. Ein Video, das den Holocaust thematisiert – und schon waren Rammstein in aller Munde. Mit dieser Platte gehen sie nun auf große Tour durch Europas Stadien. Für fünf Termine gibt es noch Karten. Infos auf www.rammstein.de/tickets.

    Autorin/Autor: Silke Wünsch


  • Rammstein – die dunklen Götter des Rock’n’Roll

    Der Musik gewordene Albtraum

    Rammstein haben es geschafft, alles in ihrer Musik zu vereinen, was Menschen unglücklich machen kann: Bei ihnen geht es um Gewalt, Ekel, Mordphantasien, Kannibalismus, Horror. Grenzüberschreitung als purer Genuss. Sie kennen keine Tabus. Die Provokation wird gefeiert. Von der Band und ihren Fans. Rammstein sind einzigartig – und sie sind Weltstars.

  • Rammstein – die dunklen Götter des Rock’n’Roll

    Die Erben des Ost-Punk

    Die Bandmitglieder stammen aus Ostberlin und Schwerin. Ihre musikalischen Wurzeln: Punk und Underground der DDR. Paul Landers (git) und Flake Lorenz (keyb) spielten bei „Feeling B.“, Sänger Till Lindemann bei „First Arsch“, Oliver Riedel (bs) war bei der Speed-Folk-Truppe „The Inchtabokatables“, Richard Kruspe (git) bei den „Orgasm Death Gimmicks“ und Christoph Schneider trommelte bei „Die Firma“.

  • Rammstein – die dunklen Götter des Rock’n’Roll

    Der Schein trügt

    Eigentlich sehen die Jungs doch ganz nett aus. 1995, als dieses Foto entstand, gab es die Band erst seit einem Jahr. Die erste LP „Herzeleid“ war draußen und kam mit schaurigen Texten daher. Kindesmissbrauch („Weisses Fleisch“) und Nekrophilie („Heirate mich“), alles in härteste Gitarrenriffs, ein gnadenloses Schlagzeug und knackigen Elektrosound verpackt. Platz 6 in den deutschen Albumcharts.

  • Rammstein – die dunklen Götter des Rock’n’Roll

    „Gott weiß, dass ich kein Engel bin“

    1997 kam der Durchbruch mit „Engel“. Das Video dazu lief auf MTV und Viva rauf und runter. Inspiriert war es vom Tarrantino-Schocker „From Dusk Till Dawn“. Das zweite Album „Sehnsucht“ erhielt Platin. Nicht nur in Deutschland. Auch in den USA gab es Edelmetall für eine Million verkaufte Platten. Dort sind Rammstein vor allem mit dem Soundtrack zum David-Lynch-Film „Lost Highway“ durchgestartet.

  • Rammstein – die dunklen Götter des Rock’n’Roll

    Im Hawaiihemd gegen Fremdenhass

    Sind sie nicht putzig? Als Surfboys mit hübschen Bikinimädchen stehen Rammstein am kalifornischen Strand und singen über das Fremde, das nirgendwo willkommen ist. Die fröhlichen Bilder beißen sich mit dem harten schnellen Industrial-Beat. Am Ende des Clips zu „Mein Land“ (2011) endet die bonbonfarbene Beachparty wieder im gewohnten Rammstein-Look mit Feuer und bösen Gesichtern.

  • Rammstein – die dunklen Götter des Rock’n’Roll

    Gemeinsam haben sie nur das rollende „r“

    Als der deutsche Volksmusikstar Heino ins Rockfach wechselte, coverte er bekannte deutsche Rock- und Popsongs. Darunter Rammsteins „Sonne“. Rammstein holten Heino 2013 auf die Bühne von Wacken. Vor 75.000 Metallern, umgeben von Flammen und und Rauch, trug Heino den Song mit Rammstein zusammen vor. Und wirkte leicht erschreckt. Die Zeitung „Metal-Hammer“ twitterte damals: „Wusste Heino, wo er ist?“

  • Rammstein – die dunklen Götter des Rock’n’Roll

    Zum zweiten Mal Leinwandhelden

    Am 24. September 2015 feierte der erste Rammstein-Konzertfilm aus dem New Yorker Madison Square Garden zusammen mit der Doku „Rammstein in Amerika“ Kinopremiere. Die dazu gehörige DVD eroberte in 13 Ländern Platz 1 der DVD-Charts. Mit den USA, Großbritannien, Frankreich und Deutschland knackten Rammstein vier der fünf größten Musikmärkte der Welt.

  • Rammstein – die dunklen Götter des Rock’n’Roll

    Neues Album nach langer Kreativpause

    Am 17. Mai 2019 erschien das erst siebte Studio-Album – dafür haben die Rammstein-Musiker es vor der Veröffentlichung ordentlich medial krachen lassen. Ein Video, das den Holocaust thematisiert – und schon waren Rammstein in aller Munde. Mit dieser Platte gehen sie nun auf große Tour durch Europas Stadien. Für fünf Termine gibt es noch Karten. Infos auf www.rammstein.de/tickets.

    Autorin/Autor: Silke Wünsch


Es gibt kaum etwas, das noch nicht über Rammstein geschrieben worden ist. Dass Sänger Till Lindemann auch mal eine Tischler- und Korbmacherlehre gemacht hat und nebenbei noch dichtet. Dass er auch fast für die DDR-Schwimmmannschaft 1980 bei den Olympischen Spielen in Moskau angetreten wäre. Dass Rammstein inklusive des neuen Albums „Rammstein“ erst sieben Studioalben veröffentlicht haben. Dass alle Bandmitglieder ganz liebe und nette Menschen sind, mit Familie und Enkelkindern. Dass die sechs Musiker aus der DDR-Punk- und Undergroundszene stammen und in Bands mit Namen wie „First Arsch“ gespielt haben.

Rammstein: Erschreckt und provoziert

Wer richtig hingeguckt und -gehört hat, muss mitbekommen haben, dass das komplette Bandkonzept von Rammstein darauf ausgerichtet war (und ist), den Rest der Welt zu erschrecken und zu provozieren. Keine Band kann das so wie Rammstein, mit eiskalten, knallharten Beats, peitschenden Gitarrenriffs und einer martialischen Bühnenshow, während der es fast ununterbrochen irgendwo knallt und brennt. Den Rest besorgt Till Lindemanns Gesang, der so „deutsch“ klingt wie die knarzende Sprache, die uns bestens aus Film- und Tondokumenten aus der Zeit des Nationalsozialismus bekannt ist.

Hinter Lindemanns fiesen Masken steckt ein netter Mensch

Rammstein: ganz und gar nicht rechts 

Es war und ist nicht immer ganz einfach, hinter dem Auftreten von Rammstein nur Gutes zu vermuten. Dass Rammstein ganz und gar nicht rechts sind, hat die Band schon 2001 mit dem Song „Links 2-3-4“ klargestellt. In einem späteren Interview mit der Zeitung „Die Welt“ meinte Gitarrist Richard Kruspe, sie seien viel zu schlau, um rechts zu sein.

Im März 2019 kam der Video-Teaser zur ersten Singleauskoppelung „Deutschland“ aus dem im Mai erschienenen Album. Der Teaser schockte mit Bildern, die den Holocaust und den Terror im NS-Konzentrationslager thematisierten. Als zwei Tage später das komplette Video erschien, stellte sich heraus, dass diese Szenen einen Teil der 2000-jährigen Geschichte Deutschlands zeigten – von der Römerzeit bis heute. Natürlich wurde der Ausschnitt für den Teaser bewusst gewählt – so erlangte das Video genau die Aufmerksamkeit, die die neue Single und schließlich auch das neue Rammstein-Album vor dem Release bekommen sollten. 

Die Abgründe des menschlichen Gehirns

Till Lindemann sorgt für die Texte der Band. Dass er Lyrik beherrscht, hat er schon in zwei Gedichtbänden gezeigt. In seinen Texten geht es oft um Psychologie – um die Abgründe des menschlichen Bewusstseins: Inzest, Pädophilie, Nekrophilie. Wenn Lindemann darüber singt, wie jemand einmal im Jahr seine tote Frau ausgräbt, um mit ihr Geschlechtsverkehr zu haben, ist das sicherlich harter Tobak.

Sadomasochismus und Unterwerfung sind ebenso Bestandteile der Texte wie auch Sehnsüchte: nach dem Tod oder nach Liebe. Leisere Töne gibt es zwar seltener, aber sie kommen auch im Rammstein-Repertoire vor. Für Fans ist der Song „Seemann“ aus dem ersten Album „Herzeleid“ ein Rammstein-Klassiker, der Gänsehaut verpasst: düster-romantische Lyrik, von Lindemann mit einer Gänsehaut erzeugenden zerbrechlichen Zärtlichkeit vorgetragen. Das Stück wurde 2003 von Nina Hagen und Apocalyptica gecovert.

Die Band: ein eingeschworenes Team

Ob laut oder leiser, ob Schocker oder Ballade: In 25 Jahren Bandgeschichte sind sich Rammstein treu geblieben. Die sechs Musiker scheinen unzertrennlich. Gitarrist Richard Kruspe meint, dass das deswegen geht, weil sie viel miteinander reden: „Bestimmt 70 Prozent der Zeit, die wir zusammen sind, quatschen wir.“ Auch Gitarrist Paul Landers fühlt sich pudelwohl: „Wir spielen auf der ganzen Welt. Wir sind immer ausverkauft, es macht viel Spaß – ich wüsste nichts Besseres.“

Tatsächlich gibt es nur noch für wenige Termine der Europa-Tour Tickets: Im britischen Milton Keynes, in Sankt Petersburg, Riga und für zwei Konzerte in Wien.

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