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Kultur - 27.12.2018

Die Wimpern der Marilyn Monroe

Kaum eine Schauspielerin war eine solche Ikone wie „Die Monroe“. Immer wieder wurde die Frage nach der wahren Marilyn, der Frau hinter dem Mythos, gestellt. Eine Ausstellung gibt Einblick in das Privatleben der Diva.

  • Marilyn Monroe – Mythos und Muse

    Zwischen Sexappeal und Schauspielkunst

    Marilyn Monroe ist eine Ikone, ein Symbol für Sinnlichkeit und eine Legende. In ihrem Buch „Mythos und Muse“ schreibt Barbara Sichtermann: „Es gibt wohl kaum einen weiblichen Reiz, den sie nicht besaß.“ Dabei geriet ihr schauspielerisches Können oft in den Hintergrund: „Ihr Sexappeal und ihr Starruhm haben (…) den Blick auf ihre darstellerische Arbeit verstellt.“

  • Marilyn Monroe – Mythos und Muse

    Authentizität

    Die Autorin hat in ihrem Band prominente Stimmen versammelt, die über das Phänomen MM geschrieben haben. Monroes letzter Ehemann, der Dramatiker Arthur Miller, geriet ins Grübeln: „Ich verstand nicht, wie Marilyn zu einem Symbol der Authentizität geworden war. Vielleicht lag es einfach daran, dass bei ihrem Anblick Männer untreu und Frauen zornig vor Neid wurden…“

  • Marilyn Monroe – Mythos und Muse

    Sex & Geist

    „Ich war verheiratet, und Marilyn konnte kaum den Kopf aus der Tür strecken, ohne fotografiert zu werden, und so verbrachten wir viel Zeit allein zusammen“, erinnert sich Miller: „Dabei führten wir weit längere Gespräche, als wenn wir uns inmitten der üblichen Ablenkungen hätten ungehindert bewegen können.“ (Auf dem Foto ist das Paar zusammen mit Sir Laurence Olivier und Vivien Leigh zu sehen.)

  • Marilyn Monroe – Mythos und Muse

    Moral

    „Eine freiere und gleichberechtigtere öffentliche Moral hätte ihr es bestimmt erleichtert, sich selber anzunehmen,“ so Barbara Sichtermann in ihrem Buch über den Zwiespalt, in der die Monroe steckte: „An der These, die schönste Sex-Ikone der Fünfzigerjahre sei zugleich ein Opfer der in jener Zeit akuten Heuchelei gewesen, ist viel Richtiges.“ (Szenenfoto „Wie angelt man sich einen Millionär“)

  • Marilyn Monroe – Mythos und Muse

    Puritanismus

    „Auch nach den Umbrüchen der Sechzigerjahre, der sexuellen Revolution, dem Feminismus und anderen Entwicklungen bleibt Amerika im Grunde seines Herzens eine puritanische Kultur, die sich von der Macht des Sex bedroht sieht und sofort mit den Fingern auf jeden zeigt, der die Grenzen verletzt.“ (Barbara Sichtermann)

  • Marilyn Monroe – Mythos und Muse

    Charisma

    Der Schriftsteller Truman Capote war ein enger Freund der Schauspielerin. Er schreibt: „Sie besitzt diese gewisse Präsenz, dieses innere Strahlen, diese plötzlich aufblitzende Intelligenz, die auf der Bühne nie sichtbar würde. Das alles ist so zart und zerbrechlich, dass nur eine Kamera in der Lage ist, solche Momente festzuhalten.“

  • Marilyn Monroe – Mythos und Muse

    Macht & Einfluß

    Erst spät hatte sie die Fesseln Hollywoods abstreifen können: „Monroe, von der Branche so lange belächelt, hatte die Produktionsgesellschaft in die Knie gezwungen! Filmprojekt, Drehbuch und Regisseur sollten künftig ihrer Zustimmung bedürfen (…) Warum? Weil es der Traumfabrik nicht gelungen war, eine neue Blondine zu fabrizieren, die ihre Stelle hätte einnehmen können.“ (Joyce Carol Oates)

  • Marilyn Monroe – Mythos und Muse

    Preis des Erfolgs

    „Marilyn kam aus den Vierziger- und Fünfzigerjahre. Sie war der Beweis, dass in der amerikanischen Psyche Sexualität und Ernsthaftigkeit nicht nebeneinander existieren konnten, dass sie sogar feindliche, einander abwesende Gegensätze waren. Am Ende hat Marilyn nachgegeben und wieder nackt in einem Swimmingpool liegen müssen, um einen Film drehen zu können.“ (Arthur Miller)

  • Marilyn Monroe – Mythos und Muse

    Früher Tod

    „Ich habe das Gefühl, dass sie in diesem Beruf nicht alt wird. Ich weiß, das ist absurd, aber so ist es. Ich fürchte, sie wird jung sterben. Gleichzeitig hoffe ich, ja ich bete darum, dass sie wenigstens so lange lebt, dass dieses eigenartige Talent, das wie ein ruheloser Flaschengeist in ihr eingesperrt ist, endlich herauskommen kann.“ (Truman Capote 1955, sieben Jahre vor Marilyn Monroes Tod.)

    Autorin/Autor: Jochen Kürten


  • Marilyn Monroe – Mythos und Muse

    Zwischen Sexappeal und Schauspielkunst

    Marilyn Monroe ist eine Ikone, ein Symbol für Sinnlichkeit und eine Legende. In ihrem Buch „Mythos und Muse“ schreibt Barbara Sichtermann: „Es gibt wohl kaum einen weiblichen Reiz, den sie nicht besaß.“ Dabei geriet ihr schauspielerisches Können oft in den Hintergrund: „Ihr Sexappeal und ihr Starruhm haben (…) den Blick auf ihre darstellerische Arbeit verstellt.“

  • Marilyn Monroe – Mythos und Muse

    Authentizität

    Die Autorin hat in ihrem Band prominente Stimmen versammelt, die über das Phänomen MM geschrieben haben. Monroes letzter Ehemann, der Dramatiker Arthur Miller, geriet ins Grübeln: „Ich verstand nicht, wie Marilyn zu einem Symbol der Authentizität geworden war. Vielleicht lag es einfach daran, dass bei ihrem Anblick Männer untreu und Frauen zornig vor Neid wurden…“

  • Marilyn Monroe – Mythos und Muse

    Sex & Geist

    „Ich war verheiratet, und Marilyn konnte kaum den Kopf aus der Tür strecken, ohne fotografiert zu werden, und so verbrachten wir viel Zeit allein zusammen“, erinnert sich Miller: „Dabei führten wir weit längere Gespräche, als wenn wir uns inmitten der üblichen Ablenkungen hätten ungehindert bewegen können.“ (Auf dem Foto ist das Paar zusammen mit Sir Laurence Olivier und Vivien Leigh zu sehen.)

  • Marilyn Monroe – Mythos und Muse

    Moral

    „Eine freiere und gleichberechtigtere öffentliche Moral hätte ihr es bestimmt erleichtert, sich selber anzunehmen,“ so Barbara Sichtermann in ihrem Buch über den Zwiespalt, in der die Monroe steckte: „An der These, die schönste Sex-Ikone der Fünfzigerjahre sei zugleich ein Opfer der in jener Zeit akuten Heuchelei gewesen, ist viel Richtiges.“ (Szenenfoto „Wie angelt man sich einen Millionär“)

  • Marilyn Monroe – Mythos und Muse

    Puritanismus

    „Auch nach den Umbrüchen der Sechzigerjahre, der sexuellen Revolution, dem Feminismus und anderen Entwicklungen bleibt Amerika im Grunde seines Herzens eine puritanische Kultur, die sich von der Macht des Sex bedroht sieht und sofort mit den Fingern auf jeden zeigt, der die Grenzen verletzt.“ (Barbara Sichtermann)

  • Marilyn Monroe – Mythos und Muse

    Charisma

    Der Schriftsteller Truman Capote war ein enger Freund der Schauspielerin. Er schreibt: „Sie besitzt diese gewisse Präsenz, dieses innere Strahlen, diese plötzlich aufblitzende Intelligenz, die auf der Bühne nie sichtbar würde. Das alles ist so zart und zerbrechlich, dass nur eine Kamera in der Lage ist, solche Momente festzuhalten.“

  • Marilyn Monroe – Mythos und Muse

    Macht & Einfluß

    Erst spät hatte sie die Fesseln Hollywoods abstreifen können: „Monroe, von der Branche so lange belächelt, hatte die Produktionsgesellschaft in die Knie gezwungen! Filmprojekt, Drehbuch und Regisseur sollten künftig ihrer Zustimmung bedürfen (…) Warum? Weil es der Traumfabrik nicht gelungen war, eine neue Blondine zu fabrizieren, die ihre Stelle hätte einnehmen können.“ (Joyce Carol Oates)

  • Marilyn Monroe – Mythos und Muse

    Preis des Erfolgs

    „Marilyn kam aus den Vierziger- und Fünfzigerjahre. Sie war der Beweis, dass in der amerikanischen Psyche Sexualität und Ernsthaftigkeit nicht nebeneinander existieren konnten, dass sie sogar feindliche, einander abwesende Gegensätze waren. Am Ende hat Marilyn nachgegeben und wieder nackt in einem Swimmingpool liegen müssen, um einen Film drehen zu können.“ (Arthur Miller)

  • Marilyn Monroe – Mythos und Muse

    Früher Tod

    „Ich habe das Gefühl, dass sie in diesem Beruf nicht alt wird. Ich weiß, das ist absurd, aber so ist es. Ich fürchte, sie wird jung sterben. Gleichzeitig hoffe ich, ja ich bete darum, dass sie wenigstens so lange lebt, dass dieses eigenartige Talent, das wie ein ruheloser Flaschengeist in ihr eingesperrt ist, endlich herauskommen kann.“ (Truman Capote 1955, sieben Jahre vor Marilyn Monroes Tod.)

    Autorin/Autor: Jochen Kürten


Sie ist das zeitlose Sexsymbol schlechthin und eine Ikone. Noch zu Lebzeiten werden Marilyn Monroe Attribute zugeschrieben, die sie einzigartig machen, sie auf einen Thron heben. Durch ihren tragischen Tod im Alter von nur 36, der noch immer Fragen aufwirft, wird sie unsterblich. „Die Monroe“ bleibt eine Legende, der Hollywood-Star wird zur Leinwand-Göttin.

Norma Jeane Baker, ein schüchternes, braves Mädchen, geboren 1926 in Los Angeles, wächst ohne Eltern in Pflegefamilien und im Kinderheim auf. Sie erfindet sich neu, wird die wasserstoffblondierte Marilyn Monroe und der Stern an Hollywoods Glanzhimmel, die meistfotografierte Frau und das archetypische Sexsymbol des 20. Jahrhunderts.

Hinter der Fassade von Glamour und Sexappeal

Etliche Versuche wurden unternommen, hinter die Fassade von Glamour und Sexappeal, ins innerste Heilige der Göttin zu blicken. Wer ist diese Frau mit dem inneren Strahlen, die, Zeit ihres Lebens geplagt von Selbstzweifeln, für viele das Aschenputtel des 20. Jahrhunderts verkörpert? Es schien notwendig, diese Fragen zu stellen. Hatte doch, so heißt es, Marilyn selbst darunter gelitten, nur als sexy-dummes Blondchen wahrgenommen zu werden. Es war das Amerika der 1940er und 1950er Jahre: Sexualität und Intelligenz schlossen sich aus und die Filmindustrie reduzierte Frauen noch mehr als heute auf ihre körperliche Schönheit.

Über tausend Bücher und etliche Dokumentationen haben sich an dem „Phänomen Marilyn“ bislang abgearbeitet. Künstlerkollegen und Freunde werden noch immer zu „der Monroe“ interviewt. Immer wieder erscheinen investigative Bücher zu ihrem Tod, die Verbindungen zu dem Kennedy-Clan herstellen und ihren Selbstmord in Frage stellen.

Marilyn – der Mensch

Ziel dieser alternativen Lesarten der Marilyn ist es, den vielfältigen, facettenreichen Menschen hinter der Fassade zu beleuchten. Und ihr Gerechtigkeit zu verschaffen – post mortem. So lehnen Frauenseiten das Image des Blondchens, das durch die Betten von Hollywood gereicht wurde, entschieden ab. Sie wollen in ihr ein Symbol der Emanzipation sehen und zitieren Aussprüche von ihr. Motivationsmantras wie „Ein weises Mädchen küsst, aber liebt nicht, hört zu, aber glaubt nicht und verlässt, bevor sie verlassen wird.“ Oder „Frauen, die danach streben, mit Männern nur gleichgestellt zu sein, fehlt es an Ehrgeiz“. Marilyn, der männerfressende Vamp.

Auch die berechnende Karrierefrau möchte man in ihr sehen. Sie habe sich von ihrem ersten Mann Jim Dougherty, den sie mit 16 Jahren heiratete, um nicht im Waisenhaus leben zu müssen, nach vier Jahren Ehe nur deshalb getrennt, weil sie sonst keine Rolle bekommen hätte, für die nur unverheiratete Frauen in Frage kamen. Später, betont man, habe sie ihre eigene Produktionsfirma, die Marilyn Monroe Productions Inc., gegründet.

Zudem soll sie schriftstellerisch begabt gewesen sein. Als ihre Tagebuchaufzeichnungen auf Deutsch unter dem Titel „Tapfer lieben“ 2010 (Englischer Titel: Fragments) erscheinen, lobte die BBC sie als „Aufzeichnungen einer Dichterin“. Zudem sei sie politisch gewesen, für die Gleichberechtigung der Schwarzen und gegen Senator McCarthy und FBI-Chef J. Edgar Hoover, heißt es.

Eine Legende um Marilyn besagt, sie habe Ella Fitzgerald Auftritte im „Mocambo Club“, einem populären Nachtclub in den 1950er Jahren, besorgt. Bis zu diesem Zeitpunkt war Fitzgerald aufgrund ihrer Hautfarbe von dort ausgeschlossen.

Ausstellung: „Marilyn Monroe. Die Unbekannte“

Ein Versuch, den Menschen Marilyn darzustellen, ist die Sonderausstellung „Marilyn Monroe. Die Unbekannte“, die derzeit vom 16.12.2018 bis zum 16.06.2019 im Museum Speyer zu sehen ist. Ein Morgenmantel aus Satin vom Filmset „Blondinen bevorzugt“, eine abgetragene, schmutzige Pantolette mit Absatz und eine Schatulle mit künstlichen Wimpern: Das sind drei von insgesamt rund 400 Exponaten, die in der Ausstellung zu sehen sind. Sie stammen aus dem ursprünglichen Privatnachlass von Monroe und sind Teil der Privatsammlung von Ted Stampfer. Die Ausstellung hat den Anspruch, Einblicke in die „unbeleuchtete private Seite“ der Monroe zu geben. Die Besucher sollen „eintauchen in die Welt der Marilyn Monroe“. Zu sehen sind unter anderem Kleidungsstücke, Accessoires, Pflegeprodukte und Fotografien. Es ist die weltweit bislang größte Sammlung in ihrer Art und Zusammenstellung.

Diese Ledersandale trug Marilyn Monroe bei Fotoaufnahmen in New York 1957

„Ihr Mythos hatte nichts mit ihr zu tun“

Wenn Monroes Schauspielkollegen Jane Fonda und Tony Curtis über Marilyn Monroe sprechen, dann reden sie vor allem von der Zeit, in der sie gelebt und gewirkt hat. So erklärt Jane Fonda in David Lettermans Talkshow, Monroe sei eine ängstliche junge Frau gewesen. Mit den heutigen Therapiemethoden hätte man ihr sicher helfen können. Monroes Schauspielkollege aus „Manche mögen’s heiß“, Tony Curtis, erklärt in Larry Kings Talkshow, der Mythos, den andere aufgebaut hätten, habe nichts mit ihr zu tun gehabt. Sie sei sehr sensibel gewesen, seelisch und körperlich krank. Sex sei damals, wie auch heute noch, der einzige Weg gewesen, etwas zu erreichen.

Schlussendlich sind alle unterschiedlichen Lesarten Interpretationen und Projektionen in die schillernde Figur der Monroe. Sie jedoch bleibt unerreichbar. Ein Mythos. 

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