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Politik - 27.03.2019

Neuer Bischof wandert als Pilger durch Hessen

Viele Katholiken im Bistum Fulda freuen sich auf die Amtseinführung ihres neuen Bischofs. Die Diözese rechnet mit großem Interesse von Neugierigen und überträgt das Ereignis auf Leinwände außerhalb des Doms. Vor der Zeremonie wird sich Michael Gerber sportlich betätigen.

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Fulda (dpa/lhe) – Zur Amtseinführung des neuen Fuldaer Bischofs Michael Gerber erwartet das Bistum am Sonntag mehr als 1500 Gäste und Neugierige innerhalb und außerhalb des Doms. Um so viele Menschen wie möglich vor Ort an der Zeremonie teilhaben zu lassen, wird das Geschehen auch auf Bildschirme auf einen Platz vor dem Gotteshaus und in die benachbarte Stadtpfarrkirche übertragen, wie das Bistum am Dienstag mitteilte. Die Amtseinführung wird auch live im Fernsehen zu sehen sein. Der Hessische Rundfunk (HR) überträgt das festliche Pontifikalamt aus dem Dom.

Bereits ab 14.30 Uhr findet im Dom eine Einstimmung mit Gebet und Musik statt. Ab 15.00 Uhr läuft dann die Amtseinführung. Sie erfolgt durch den zuständigen Metropoliten, Erzbischof Hans-Josef Becker (Paderborn). Als Gäste erwartet werden der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Nikola Eterović (Berlin), und zahlreiche Bischöfe und Weihbischöfe sowie ökumenische Vertreter und Gäste aus Gesellschaft und Politik. Grußworte sprechen werden Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU), der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx (München) und der Landesbischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Martin Hein (Kassel).

Das Bistum rechnet mit großem Andrang im Dom. Es gebe rund 800 Sitzplätze und etwa 400 Stehplätze außen an den Kirchenbänken. Bei allzu großem Andrang müsse der Dom womöglich geschlossen werden, sagte ein Bistumssprecher.

Vor seiner Amtseinführung am Sonntag wird Gerber am Freitag und Samstag eine Pilgerwanderung mit mehreren Hundert Begleitern unternehmen. Dabei läuft er vom Hoherodskopf im Vogelsberg auf einem Teilstück der Bonifatius-Route über zwei Etappen bis nach Fulda.

Pilgern ist dem Geistlichen nach eigenen Worten besonders wichtig und ein Herzensanliegen: «Ich freue mich auf zahlreiche Begegnungen mit Menschen und die Chance, auch mal länger mit den Leuten sprechen zu können.» Der sportliche Bischof pilgert seit rund 30 Jahren. «Ich bin jemand, der sehr gern mit jungen Menschen unterwegs ist», sagte er. Dabei versuche er, mit seinen Begleitern zu erörtern, was Gott mit ihrem Leben zu tun habe. Er gehe der Frage nach: «Wie erfahren junge und auch andere Menschen den Glauben als relevant für ihr Leben? Dafür habe ich das Pilgern entdeckt.»

Beim Pilgern wird Gerber auch seinen Bischofsstab mitführen, den er am Dienstag vor Medienvertretern in Fulda präsentierte. Der nach eigenen Vorstellungen gestaltete Stab besteht am Schaft aus Kastanienholz. Das gekrümmte obere Stück ist aus gebleichtem Lindenholz gefertigt. Es zeigt zwei Hände, die einander reichen – ein Symbol für die Hand Gottes und die des Menschen. Dies passe auch zu seinem Wahlspruch: «Tecum in foedere» (zu Deutsch: Mit Dir im Bund).

Der 49 Jahre alte Gerber war am 13. Dezember 2018 von Papst Franziskus zum neuen Fuldaer Bischof ernannt worden. Der Geistliche, der aus dem Erzbistum Freiburg kommt und fünfeinhalb Jahre als Weihbischof tätig war, wurde damit zum jüngsten Bischof der katholischen Kirche in Deutschland. Er trat die Nachfolge von Heinz Josef Algermissen (75) an, der nach 17 Jahren an der Bistumsspitze in den Ruhestand gegangen war.

Im Bistum Fulda wartet auf Gerber die organisatorische Aufgabe, den bereits begonnenen, strukturellen Umbauprozess voranzutreiben. Auf der Ebene der Deutschen Bischofskonferenz befasst er sich unter anderem mit der Priester-Ausbildung. Er ist Mitglied der Kommission für Geistliche Berufe und kirchliche Dienste sowie in der Jugendkommission.

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