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Politik - 27.03.2019

Dreyer für Entscheidungslösung bei Organspende

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Mainz (dpa/lrs) – Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hat sich für eine Weiterentwicklung der Entscheidungslösung bei Organspenden ausgesprochen. «Die Organspende muss immer ein Akt freiwilliger Solidarität sein – eine bewusste Entscheidung also, die auch nicht einfach ausgehebelt werden kann», sagte Dreyer am Mittwoch bei einer sogenannten Orientierungsdebatte über Organspenden im Landtag in Mainz. «Beide Entscheidungen sind 100-prozentig legitim. Es gibt kein richtig oder falsch in dieser Frage.» Es müsse bei der freiwilligen Entscheidung bleiben, aber der Mensch solle auch immer wieder gefragt werden, ob er Organe spenden wolle.

Bisher sind Organentnahmen nur bei ausdrücklich erklärter Zustimmung erlaubt. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) wirbt für eine «doppelte Widerspruchslösung». Demnach gilt automatisch jeder als Spender. Man soll dazu aber noch Nein sagen können, sonst wären – als doppelte Schranke – Angehörige zu fragen.

«Die Entscheidung zur Organspende ist eine Entscheidung über die Art und Weise des eigenen Sterbens und damit eben eine unbedingte höchstpersönliche Entscheidung», betonte Dreyer. Allerdings gelte auch: «Wir sollten alle die Gewissheit haben, dass die Frage nach der eigenen Organspendebereitschaft doch auch irgendwann mal im Leben sehr ernsthaft geprüft und gewogen wurde», sagte Dreyer. «Nur so können wir doch entscheiden, ob wir in unserem Sterben anderen Menschen noch diesen letzten Dienst der Solidarität erweisen wollen – oder nicht wollen.»

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