Abschied aus der Politik: Thorsten Schäfer-Gümbel zieht sich zurück

Thorsten Schäfer-Gümbel verabschiedet sich aus der Politik. Der 49-Jährige will im Oktober nicht mehr für den Parteivorsitz der Hessen-SPD kandidieren – zudem andere Ämter abgeben.

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WIESBADEN – Hessens SPD-Chef Thorsten Schäfer-Gümbel wird sich nach Informationen dieser Zeitung aus der Politik zurückziehen. Wie es hieß, will er im November nicht mehr für den Parteivorsitz kandidieren und im Herbst auch den Vorsitz der Landtagsfraktion abgeben sowie sein Abgeordnetenmandat niederlegen. Zudem werde er den stellvertretenden Bundesvorsitz seiner Partei abgeben.

Offenbar will sich der 49-Jährige umorientieren und eine neue Aufgabe als Arbeitsdirektor bei der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit übernehmen, die für Entwicklungshilfe zuständig ist. Wer seine Nachfolge an der Spitze der Hessen-SPD antritt, ist noch offen. Immer wieder wird Nancy Faeser genannt, die derzeit Generalsekretärin der Partei ist. Nicht ausgeschlossen aber auch, dass sich Faesers Vorgänger als Generalsekretär, Michael Roth, um den Parteivorsitz bewirbt. Roth ist derzeit Parlamentarischer Staatssekretär Auswärtigen Amt. Faeser hat die Unterstützung Schäfer-Gümbels, Roth die des Bezirks Hessen-Nord.

TSG, wie er kurz genannt wird, hatte die Hessen-SPD drei Mal als Spitzenkandidat in Landtagswahlen vertreten. Er war drei Mal mit seinem Versuch gescheitert, die Staatskanzlei für seine Partei einzunehmen. Das beste Ergebnis hatte er 2014 mit 30,7 Prozent erzielt. Das schlechteste Ergebnis war das der jüngsten Landtagswahl im Oktober vergangenen Jahres, als die SPD nur auf 19,8 Prozent kam – so wenig wie noch nie in der Nachkriegszeit. Aus Parteikreisen verlautete jetzt, er habe sich bereits am Wahlabend entschlossen, kein viertes Mal mehr anzutreten.

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