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Kultur - 01.07.2019

New York feiert 50 Jahre Gay Pride

Hunderttausende Menschen haben in New York mit einer schillernden Parade an die Unruhen vor dem Stonewall Inn in der Christopher Street vor 50 Jahren erinnert – unterstützt von Stars wie Madonna und Lady Gaga.

Zu Konfetti in Regenbogenfarben und der US-Nationalhymne beim Start sind Hunderttausende Menschen in New York für die Gleichberechtigung aller Liebesformen auf die Straße gegangen. 50 Jahre nach den Auseinandersetzungen in der New Yorker Christopher Street waren beim „Pride March“ im Zentrum von Manhattan laut Veranstalterangaben im Vorfeld rund 150.000 Menschen aktiv dabei, gesäumt von Hunderttausenden an den Straßen. 

Den von Regenbogenfahnen und schillernden Kostümen geprägten Zug führten Mitglieder der „Gay Liberation Army“ an, einer der ersten Gruppen, die für Rechte der LGBTQ-Community kämpften und zu der auch Teilnehmer des Stonewall-Aufstands 1969 zählen. LGBTQ steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transsexuelle und queere Menschen. 

Der „Pride March“ markierte den Höhepunkt der Feierlichkeiten zum sogenannten Stonewall-Jubiläum. Zugleich richtete New York erstmals den „WorldPride“ aus, die bedeutendste Veranstaltung ihrer Art weltweit. Der US-Fernsehkanal ABC hatte eine dreistündige Live-Sondersendung angesetzt. 

Aktivisten hatten im Vorfeld die zunehmende kommerzielle Ausrichtung der Veranstaltung mit immer mehr Firmen-Paradewagen kritisiert – und deshalb am Sonntag zuvor ebenfalls in New York den „Queer Liberation March“ organisiert. Dessen Schwerpunkt lag noch deutlicher auf politischen Forderungen nach Gleichberechtigung. 

Insgesamt erwarteten die Organisatoren für Veranstaltungen im „Pride“-Monat Juni in New York mehr als 4,5 Millionen Teilnehmer. Unter anderem hatten sich Madonna, Lady Gaga und Grace Jones für Auftritte angekündigt. Auch ESC-Sieger Tom Neuwirth („Conchita Wurst“) war von den Veranstaltern eingeladen worden. „Ich glaube, wir werden die größte Pride-Feier in der Geschichte des Globus haben“, sagte der New Yorker Bürgermeister Bill de Blasio im Vorfeld der gigantischen Feiern. 

Am 28. Juni 1969 hatte die Polizei das Stonewall Inn gestürmt, eine Schwulenbar in der Christopher Street im New Yorker Greenwich Village. Empört darüber, dass die Behörden immer wieder gegen Schwulen-Treffpunkte vorgingen, versammelten sich hunderte Menschen vor der Bar, es kam zu schweren Zusammenstößen mit der Polizei, die auch in den folgenden Tagen andauerten. Die Proteste gelten als einer der Startpunkte der Bewegung für die Rechte Homosexueller in den USA.

Ein Jahr nach dem Beginn der Proteste erinnerten Schwulenrechtsgruppen vor dem Stonewall Inn an die Ereignisse – die Geburtsstunde der Gay-Pride-Paraden. 2016 machte der damalige US-Präsident Barack Obama das Stonewall Inn zum ersten nationalen Homosexuellen-Denkmal.

stu/haz (afp, dpa)
 

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