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Kultur - 03.06.2019

Alles Clara beim Schumannfest

Ehefrau, Mutter von acht Kindern, Pianistin, musikalische Beraterin, Konzertmanagerin, Komponistin: Das Bonner Schumannfest hat Clara Schumann im Blick – aber auch weitere, selten gehörte Komponistinnen.

  • Komponistinnen im Fokus: Das Schumannfest 2019

    Clara Schumann (1819-1896)

    Ihr Vater Friedrich Wieck bildete sie zum Piano-Superstar aus. Ihr Ehemann Robert Schumann erlaubte ihr die gewinnbringende Konzertkarriere, untersagte ihr jedoch das Komponieren. Für Johannes Brahms war Clara Schumann eine geschätzte Beraterin und Seelenfreundin. Dank der noch recht jungen Forschung zu ihrer Person tritt Clara Schumann allmählich aus dem Schatten der Männer in ihrem Leben.

  • Komponistinnen im Fokus: Das Schumannfest 2019

    Maria Theresia von Paradis (1759-1824)

    Ab ihrem vierten Lebensjahr blind, spielte Maria Theresia von Paradis als Kind am österreichischen Hof und wurde auf Konzerttourneen gefeiert. Mozart soll ein Klavierkonzert für sie komponiert haben. Aber sie war auch selbst Tonsetzerin. 1786 erschienen Lieder, Klavierwerke und Kammermusik aus Paradis‘ Feder, darüber hinaus komponierte sie zwei Klavierkonzerte, Kantaten, Singspiele und eine Oper.

  • Komponistinnen im Fokus: Das Schumannfest 2019

    Emilie Mayer (1812-1883)

    Sie war die wohl erste hauptberufliche Komponistin der Musikgeschichte. Als „weiblicher Beethoven“ feierte Emilie Mayer Triumphe in ganz Europa. Geheiratet hat sie nie. Nach ihrem Tod gerieten ihre Werke in Vergessenheit: Nur ein Teil ihrer acht Sinfonien, 15 Konzertouvertüren und diversen kammermusikalischen Werke wurde bis heute veröffentlicht.

  • Komponistinnen im Fokus: Das Schumannfest 2019

    Pauline Viardot-García (1821-1910)

    „Die genialste Frau, die mir je vorgekommen“: So beschrieb sie keine andere als Clara Schumann. Pauline García war eine der größten Sängerinnen des 19. Jahrhunderts. Für ihre Kompositionstätigkeit war die Heirat mit dem Schriftsteller Louis Viardot 1840 ein Glücksfall: Er unterstützte sie nachhaltig. Nach dem Ende ihrer Bühnenkarriere folgten viele produktive Jahre als Komponistin.

  • Komponistinnen im Fokus: Das Schumannfest 2019

    Lil Hardin Armstrong (1898-1971)

    Die profilierteste Frau im frühen Jazz spielte Klavier, sang, komponierte und arrangierte Musik für die größten Bands in New Orleans. 1921 lernte sie Louis Armstrong kennen und heiratete ihn drei Jahre später. Maßgeblich trug sie zu dessen Erfolg bei und schrieb Songs wie „Struttin‘ with Some Barbecue“, „Don’t Jive Me“, „Two Deuces“, „Knee Drops“, „Doin‘ the Suzie-Q“ und „Just for a Thrill“.

  • Komponistinnen im Fokus: Das Schumannfest 2019

    Ann Ronell (1905-1993)

    Nach dem Studium beim amerikanischen Komponisten Walter Piston lernte sie George Gershwin kennen, der sie als Pianistin engagierte. Dies markierte Ann Ronells Broadway-Einstieg. 1932 schrieb sie ihren erfolgreichsten Song „Willow Weep for Me“, später komponierte sie Musiken für Zeichentrickfilme und ganze Filmpartituren. Auch Ballettmusik entstammte ihrer Feder.

    Autorin/Autor: Rick Fulker


  • Komponistinnen im Fokus: Das Schumannfest 2019

    Clara Schumann (1819-1896)

    Ihr Vater Friedrich Wieck bildete sie zum Piano-Superstar aus. Ihr Ehemann Robert Schumann erlaubte ihr die gewinnbringende Konzertkarriere, untersagte ihr jedoch das Komponieren. Für Johannes Brahms war Clara Schumann eine geschätzte Beraterin und Seelenfreundin. Dank der noch recht jungen Forschung zu ihrer Person tritt Clara Schumann allmählich aus dem Schatten der Männer in ihrem Leben.

  • Komponistinnen im Fokus: Das Schumannfest 2019

    Maria Theresia von Paradis (1759-1824)

    Ab ihrem vierten Lebensjahr blind, spielte Maria Theresia von Paradis als Kind am österreichischen Hof und wurde auf Konzerttourneen gefeiert. Mozart soll ein Klavierkonzert für sie komponiert haben. Aber sie war auch selbst Tonsetzerin. 1786 erschienen Lieder, Klavierwerke und Kammermusik aus Paradis‘ Feder, darüber hinaus komponierte sie zwei Klavierkonzerte, Kantaten, Singspiele und eine Oper.

  • Komponistinnen im Fokus: Das Schumannfest 2019

    Emilie Mayer (1812-1883)

    Sie war die wohl erste hauptberufliche Komponistin der Musikgeschichte. Als „weiblicher Beethoven“ feierte Emilie Mayer Triumphe in ganz Europa. Geheiratet hat sie nie. Nach ihrem Tod gerieten ihre Werke in Vergessenheit: Nur ein Teil ihrer acht Sinfonien, 15 Konzertouvertüren und diversen kammermusikalischen Werke wurde bis heute veröffentlicht.

  • Komponistinnen im Fokus: Das Schumannfest 2019

    Pauline Viardot-García (1821-1910)

    „Die genialste Frau, die mir je vorgekommen“: So beschrieb sie keine andere als Clara Schumann. Pauline García war eine der größten Sängerinnen des 19. Jahrhunderts. Für ihre Kompositionstätigkeit war die Heirat mit dem Schriftsteller Louis Viardot 1840 ein Glücksfall: Er unterstützte sie nachhaltig. Nach dem Ende ihrer Bühnenkarriere folgten viele produktive Jahre als Komponistin.

  • Komponistinnen im Fokus: Das Schumannfest 2019

    Lil Hardin Armstrong (1898-1971)

    Die profilierteste Frau im frühen Jazz spielte Klavier, sang, komponierte und arrangierte Musik für die größten Bands in New Orleans. 1921 lernte sie Louis Armstrong kennen und heiratete ihn drei Jahre später. Maßgeblich trug sie zu dessen Erfolg bei und schrieb Songs wie „Struttin‘ with Some Barbecue“, „Don’t Jive Me“, „Two Deuces“, „Knee Drops“, „Doin‘ the Suzie-Q“ und „Just for a Thrill“.

  • Komponistinnen im Fokus: Das Schumannfest 2019

    Ann Ronell (1905-1993)

    Nach dem Studium beim amerikanischen Komponisten Walter Piston lernte sie George Gershwin kennen, der sie als Pianistin engagierte. Dies markierte Ann Ronells Broadway-Einstieg. 1932 schrieb sie ihren erfolgreichsten Song „Willow Weep for Me“, später komponierte sie Musiken für Zeichentrickfilme und ganze Filmpartituren. Auch Ballettmusik entstammte ihrer Feder.

    Autorin/Autor: Rick Fulker


„Wie gern möchte ich komponieren, doch hier kann ich durchaus nicht. Ich tröste mich immer damit, dass ich ja ein Frauenzimmer bin, und die sind nicht zum Komponieren geboren.“

Diese Zeilen schrieb eine Frau, die bereits mehrere Kompositionen vollendet hatte, etwa ein Klavierkonzert im Alter von 15 Jahren sowie Klavierwerke, Lieder und Kammermusik. Bis 1856 entstanden rund zwei Dutzend Werke aus der Feder von Clara Wieck-Schumann, dem Todesjahr ihres Mannes Robert. Er verstarb in einer Klinik für geistig Kranke in Bonn-Endenich.

Danach komponierte Clara Schumann nie wieder – aber auch während der Ehe hatte Robert Schumann ihr das Komponieren zeitweise untersagt.

Clara im Jubiläumsjahr

Clara Wieck-Schumann, am 13. September 1819 in Leipzig geboren, wird mancherorts im 200. Jahr nach ihrer Geburt gefeiert, gespielt, gedacht. Da es erst seit wenigen Jahren eine Clara Schumann-Forschung gibt, sind manche Aspekte dieser interessanten Figur der Musikgeschichte noch zu entdecken.

Als berühmteste Pianistin des 19. Jahrhunderts prägte Clara Schumann das Musikleben, warum jedoch nicht als Komponistin? „Man muss sehen, dass sie nur in jungen Jahren komponiert hat“, sagt Markus Schuck, Leiter des Bonner Schumannfests. „Ein Alterswerk gibt es in dem Sinne nicht von ihr. Es hängt aber auch mit der Frage zusammen: Welche Rolle kam der Frau damals zu?“

Markus Schuck

Komponistinnen und Interpretinnen im Rampenlicht

Das Bonner Schumannfest, das am 1. Juni mit einem Liederabend beginnt und am 16. Juni mit einem Gesangswettbewerb für Kinder zu Ende geht, stellt in jeder der 16 Veranstaltungen eine Komponistin vor. Im Mittelpunkt steht Clara Schumann, die beim Fest etwa im biografischen Film „Träumerei“ aus dem Jahr 1944 erfahrbar wird, aber auch in einem von Schülern des Bonner Clara-Schumann-Gymnasiums kreierten und aufgeführten Musical namens „Clara“.

Denselben Titel trägt auch ein Theaterstück des in Bonn beheimateten „fringe ensemble“, das fürs Schumannfest entstand (Regie und Text: Marlin de Haan). 

Preisgekrönt: die Komponistin und Pianistin Aurelia Shimkus

Im Mittelpunkt stehen jedoch die Konzerte. „Wir haben sogar eine Pianistin, die selbst auch Komponistin ist, und die in einer vergleichbaren Phase steckt wie Clara zu Lebzeiten“, erklärt Markus Schuck: Die erst 22-jährige lettische Pianistin und Komponistin und ECHO Klassik-Preisträgerin Aurelia Shimkus wird ihre eigene Musik vortragen sowie Werke von Bach, Schumann und der russischen zeitgenössischen Tonsetzerin Sofia Gubaidulina.

Unter dem Motto „Wort und Musik“ gehen die Nachwuchsgeigerin Liv Migdal und ihre Schwester, die Schauspielerin Nadia Migdal, der Frage nach: „Warum sind die Schöpfungen von Komponistinnen nur selten präsent in den Konzertprogrammen?“ Zusammen mit dem Pianisten und Lyriker Daniel Gerzenberg beschäftigen sie sich mit den Gedanken und Klangwelten von Dichterinnen und Komponistinnen.

Konzerte werden aufgezeichnet

Neben Aurelia Shimkus geben auch die deutsche Pianistin Katharina Treutler und die deutsch-griechische Pianistin Danae Dörken Klavierabende mit Werken von Robert und Clara Schumann. Dörkens Konzert – wie auch das Eröffnungskonzert mit dem Liedersänger Arttu Kataja und Klavierbegleiterin Paulina Tukiainen – wird von der Deutschen Welle aufgenommen und zeitversetzt in der Klassik-Sendung Concert Hour ausgestrahlt.

Danae Dörken spielt am 15. Juni Werke von Robert und Clara Schumann, aber auch von Mendelssohn und Chopin

Schirmherr des Bonner Schumannfests in diesem Jahr ist der DW-Intendant Peter Limbourg. „Die Unterstützung durch die DW gibt uns nochmal einen Schub nach vorne und verhilft uns, dass Robert Schumann auch in anderen Ländern gehört wird, aber auch jetzt, in diesem Jahr, die Kompositionen von Clara Schumann“, sagt Markus Schuck. „Schumann hat Künstler entdeckt. Das gilt auch für die Deutsche Welle, die die Entwicklung des kulturellen Lebens weltweit betrachtet.“

Zusammen mit einem kleinen Team gestaltet Schuck das Bonner Schumannfest ehrenamtlich, und das Fest erhält nur geringe finanzielle Förderung von der Stadt. „Wir kommen wirklich zur Zeit an unsere Grenzen. Wir bräuchten einen organisatorischen Bereich mit eben doch bezahltem Personal, um hier die Festivalstruktur auf Dauer halten zu können. Aber das Andenken an Robert und Clara Schumann motiviert uns so sehr, dass wir es doch noch möglich machen.“

Das Bonner Schumannfest steht unter dem Motto „Geliebte Clara“ und geht vom 1. bis zum 16 Juni. Hier geht’s zum Programm. 

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