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Wirtschaft - 17.06.2019

Spurensuche nach Mega-„Blackout“

Nach dem Total-Ausfall der Energieversorgung in Argentinien und Uruguay rätseln Experten über die Ursache. Beruhigend: Fast überall gingen die Lichter inzwischen wieder an.

Im Dunkeln: Buenos Aires am Sonntag kurz vor Sonnenaufgang

Die Gründe für den folgenschweren Stomausfall seien noch unbekannt, bestätigte der argentinische Präsident Mauricio Macri. Energiestaatssekretär Gustavo Lopetegui erläuterte, das System sei automatisch abgeschaltet worden, weil eine Destabilisierung der Spannung wahrgenommen worden sei. An einem Sonntag ohne extreme Temperaturen verfüge das Netz über eine Stromreserve von 20 Prozent, daher sei die allgemeine Abschaltung nicht normal gewesen.

Eine Cyber-Attacke?

Lopetegui schloss einen Hacker-Angriff nicht aus, hielt einen solchen aber für eher unwahrscheinlich. Ein Ergebnis der laufenden Untersuchungen werde erst in sieben bis zehn Tagen feststehen, meinte er.

Das argentinische Stromnetz war am Sonntagmorgen um kurz nach sieben Uhr Ortszeit zusammengebrochen, auch im Nachbarland Uruguay und in einigen Regionen von Paraguay gab es plötzlich keine Elektrizität mehr. Argentinien und Uruguay teilen sich ein Netz, das vom gemeinschaftlich betriebenen Staudamm Salto Grande ausgeht.

Gesperrt: In Argentiniens Hauptstadt standen auch die U-Bahnen still

Marode Infrastruktur

Im Laufe des Tages normalisierte sich die Lage allmählich. Am Sonntagabend (Ortszeit) hatten schon etwa 90 Prozent der Haushalte in Argentinien und fast ganz Uruguay und Paraguay wieder Strom, wie die Behörden mitteilten. 

In Argentinien kommt es immer wieder zu kurzzeitigen „Blackouts“ – vor allem im Dezember, wenn bei Temperaturen von mehr als 40 Grad im Südsommer viel Strom für die Klimaanlagen benötigt wird. Die Infrastruktur des lateinamerikanischen Staates gilt als marode, einen landesweiten Stromausfall gab es dort jedoch noch nie.

wa/jm (afp, dpa, rtr, ap)

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