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Wirtschaft - 28.06.2019

Deutsche Bank kann nach US-Stresstest aufatmen

Jedes Jahr der gleiche Stress: Seit 2009 prüft die US-Notenbank die wichtigsten Banken auf ihre wirtschaftliche Krisenfestigkeit. Diesmal kam das Frankfurter Institut ohne Schrammen durch.

Feine Adresse: Hauptsitz der Deutschen Bank in den USA an der New Yorker Wall Street (Archivbilder)

Die Deutsche Bank hat den zweiten Teil des jährlichen US-Stresstests bestanden. Das teilte die Federal Reserve (Fed), also die Notenbank der Vereinigten Staaten, mit. Für das Frankfurter Institut ist dies ein großer Erfolg. Denn in den vergangenen Jahren war es mit seiner Tochter DB USA dreimal bei der Prüfung durchgefallen.

2018 hatten die Finanzaufseher der Deutschen Bank noch „erhebliche Schwächen“ attestiert. In der damaligen Fed-Bewertung war die Rede von „weit verbreiteten und wesentlichen Unzulänglichkeiten“ bei der Kapitalplanung. Für die Banken ist das Urteil der Aufseher wichtig, weil davon vieles abhängt: für die US-Institute geht es um geplante Dividenden und Aktienrückkäufe, für die Töchter ausländischer Geldhäuser – wie die Deutsche Bank – um Gewinnausschüttungen an ihre Konzernmütter.

„Solide“ Runde eins gemeistert

Die erste Runde des Fed-Stresstests in der vorigen Woche hatte die Deutsche Bank bereits ohne Schwierigkeiten bestanden. In diesem Teil geht es um die Kapitalausstattung, die von der Fed anhand simulierter Krisenszenarien geprüft wird. Allen 18 teilnehmenden Finanzfirmen bescheinigte die Notenbank hier, solide aufgestellt zu sein. Beim zweiten Teil werden vor allem interne Kontrollen und das Risikomanagement untersucht – hier hatte die Deutsche Bank seit Jahren Schwächen.

In der Park Avenue – wo auch viele Superreiche wohnen – hat die Deutsche Bank ebenfalls einen Sitz in New York

Nach zahlreichen Verfahren und Ermittlungen wegen mutmaßlicher Regelverstöße sind die USA für das Frankfurter Institut längst Schauplatz einer juristischen Großbaustelle. In der Vergangenheit zahlte die Deutsche Bank dort Milliarden Dollar an Strafen und erhielt im Rahmen von Vergleichen mit US-Behörden diverse Auflagen. Erst in der vergangenen Woche berichtete die „New York Times“ über neue Ermittlungen der US-Justiz wegen möglicher Vergehen gegen Anti-Geldwäsche-Gesetze.

Die 2009 eingeführten Stresstests der Fed sollen – als Reaktion auf die Finanzkrise – sicherstellen, dass die Kreditvergabe bei einem Finanzmarkt-Crash nicht abrupt ins Stocken gerät und Banken nicht wieder mit Steuergeld gerettet werden müssen. Die Methodik dieser Checks wurde in den vergangenen Jahren allerdings deutlich verändert.

jj/haz (dpa, rtr)

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