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Welt - 04.12.2018

Verdächtiger gesteht Tötung von 17-Jähriger in Sankt Augustin

Polizisten finden die Leiche einer vermissten 17-Jährigen in einem Heim für Flüchtlinge und Obdachlose bei Bonn. Ein Bekannter räumt die Tat nun ein.

Absperrung der Polizei (Symbolbild)

Im Fall der in Sankt Augustin bei Bonn getöteten 17-Jährigen hat der Verdächtige die Tat gestanden. „Der Beschuldigte räumt ein, Gewalt gegen sie ausgeübt zu haben“, sagte der Bonner Oberstaatsanwalt Robin Faßbender am Montag der Deutschen Presse-Agentur. „Wir gehen von einem vorsätzlichen Tötungsdelikt aus.“ Ein Richter erließ gegen den 19-Jährigen mit deutscher und kenianischer Staatsangehörigkeit Haftbefehl wegen Totschlags.

Der Verdächtige habe bei seiner Vernehmung ausgesagt, dass er das aus Rheinland-Pfalz stammende Opfer am Freitagabend kennengelernt habe. Sie seien dann zusammen in einer Kneipe gewesen. Später habe die 17-Jährige ihn in die städtische Unterkunft für Flüchtlinge und Obdachlose in Sankt Augustin begleitet, in der er wohnte. Dort sei es in der Nacht zum Samstag zu einem Streit gekommen, in dessen Verlauf der Mann gewalttätig geworden sei. Die 17-Jährige starb. Genauere Angaben zu den Tatumständen wollte Faßbender nicht machen, es sei aber keine Waffe benutzt worden.

Ermittler hatten die Leiche der Jugendlichen am Sonntagabend im Zimmer des Verdächtigen gefunden.

Die Eltern der 17-Jährigen aus Unkel hatten ihre Tochter am Freitagmittag als vermisst gemeldet. Einem WDR-Bericht zufolge wollte sie eine Freundin besuchen, kam dort aber nie an. Per Handy habe sich das Mädchen in den zwei Tagen nach seinem Verschwinden mehrmals bei Bekannten gemeldet, hieß es unter Berufung auf die Polizei.

Am Sonntagnachmittag fanden Spaziergänger an einem See bei Sankt Augustin Kleidung und die Handtasche der Vermissten. Daraufhin suchten mehr als 150 Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Technischem Hilfswerk das Gewässer und die Umgebung ab. Auch Taucher, Hubschrauber und Hunde waren beteiligt.

Zeitgleich ergaben sich laut Polizei Hinweise darauf, dass das Mädchen sich bei dem 19-Jährigen in Sankt Augustin aufhalten könnte. Als Ermittler ihn in der Unterkunft aufsuchten und überprüften, gab er ihnen gegenüber an, dass die 17-Jährige leblos in seinem Zimmer liege. Die Beamten alarmierten einen Notarzt, der nur noch ihren Tod feststellen konnte.

Im Heimatort der 17-Jährigen löste die Todesnachricht Bestürzung aus. „Hier herrscht eine tiefe Betroffenheit“, sagte der Bürgermeister der Kleinstadt Unkel, Gerhard Hausen (SPD), am Montag. „Unsere Gedanken sind natürlich bei der Familie. Wir haben halbmast geflaggt.“ (dpa)

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