Rheinland-Pfalz will weiter reichendes Gesetz zur Organspende
Die Zahl transplantierter Organe ist deutlich zurück gegangen. Das will die Politik ändern. Wobei Rheinland-Pfalz einen eigenen Weg geht
MAINZ – Die Zahl transplantierter Organe war über Jahre rückläufig. Auf Bundesebene und im Land ringt die Politik um Möglichkeiten, für Patienten die Chancen auf eine Spende zu verbessern. In Rheinland-Pfalz geht es um die Frage, wie viele Beauftragte die Krankenhäuser abstellen müssen.
Im Jahr 2010 wurden in Rheinland-Pfalz noch von 86 Verstorbenen Organe transplantiert, 2011 waren es 67. Seitdem sind die Zahlen rückläufig. Im vergangenen Jahr wurden nur noch 38 Organe von Verstorbenen verpflanzt.
Die Tendenz im Land entspricht der Tendenz bundesweit. Ein wesentlicher Grund dafür sind die Skandale, die es um erkaufte Verpflanzungen gab. Aber auch weil sich bei manchen Erkrankungen, etwa bei Schlaganfällen, die Behandlung deutlich verbessert wurde – und so weniger Anlässe für Organspenden angefallen sind.
Kliniken zweifeln Regelung an
Während auf Bundesebene die Widerspruchsregelung diskutiert wird, nach der jeder so lange als Organspender gilt, bis er sich ausdrücklich dagegen ausgesprochen hat, will Rheinland-Pfalz bei den Krankenhäusern ansetzen: Das Bundesgesetz sieht mindestens einen Beauftragten pro Krankenhaus vor. Das Land will einen Beauftragten pro Intensivstation.
Das Haus von Gesundheitsministerium Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) hat einen entsprechenden Entwurf entwickelt. Der Landtag hat Experten zu dem Thema angehört. In der Anhörung hat die Deutsche Krankenhausgesellschaft die Regelung mit einem Beauftragten pro Intensivstation als nicht zwingend notwendig dargestellt.
Die Beauftragten seien wichtige Vermittler, stellt die Landtagsabgeordnete Kathrin Anklam-Trapp (SPD) fest. Wobei sie einerseits fachlich entsprechend geschult sein müssten und im Umgang mit Patienten und Angehörigen sensibel. Anklam-Trapp, selber Krankenschwester, hält daher die Bezeichnung „Beauftragter“ für heikel. Sie schlägt vor, nach einem Namen zu suchen, der die Betroffenen weniger abschrecke.
Beim Werben um Akzeptanz setzt auch Steven Wink (FDP) an. So sollten schon Schulen ein positives Bild von der Organspende vermitteln. Manche würden davor zurückschrecken, ein solch heikles Thema aufgreifen.
Solange die Zahlen so niedrig sind, müsse an die Fortbildung gedacht werden, mahnt Sylvia Groß (AfD) an. Umso weniger reale Praxis die Ärzte hätten, um so notwendiger würde es, nachgeschult zu werden.
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