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Politik - 14.02.2019

Ohne Service-Qualität gibt es keine Hotelbuchungen

Hessen meldet mit 34,7 Millionen Übernachtungen einen neuen Rekord. Aber die Internetportale setzen die Hotels mit ihren Bewertungsrubriken unter Druck. Das Land fördert deshalb Digitalprojekte.

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WIESBADEN – Hilfsbereites oder desinteressiertes Personal? Winzige oder riesige Zimmer? Verwohnte oder schöne Räume? Mieses oder reichhaltiges Frühstück? Vor dem Buchen eines Hotels kommt das Studium der Bewertungen auf den einschlägigen Internetportalen. Wer da schlecht abschneidet, hat verloren.

„Hotels und Gastronomie müssen sich konsequent auf die Service-Qualität konzentrieren“, berichtete Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir am Mittwoch in Wiesbaden. Die Digitalisierung verändere die Tourismusbranche schaffe eine ganz neue Transparenz, auf die die Betriebe reagieren müssten. Das Land fördere die Betriebe deshalb mit der Initiative „Qualität kompakt“. Hotels und Gastronomie müssen nach Ansicht Al-Wazirs lernen, wie sie schnell berechtigte Kritikpunkte abstellen und mit unberechtigter Kritik im Netz umgehen. Ansonsten blieben die Schmähungen unwidersprochen im Internet stehen und vergraulten potenzielle Kunden. Insbesondere im ländlichen Raum mit den Kur- und Heilbädern gelte es darüber hinaus, deren Sichtbarkeit im Internet zu verbessern. Das Wirtschaftsministerium will deshalb mit einer Ideen-Werkstatt die digitale, barrierefreie und mobile Erreichbarkeit fördern.

Um den Tourismus anzukurbeln, präsentiert sich Hessen gemeinsam mit den Städten Frankfurt und Wiesbaden auf der Internationalen Tourismusbörse in Berlin. „Schwerpunkt sind Digitalisierungsprojekte“, betonte der Minister. So wird Wiesbaden dort einen mit der IHK entwickelten digitalen Einkaufs- und Gastronomieführer vorstellen, der im Internet freigeschaltet wird, wie der Wiesbadener Wirtschaftsdezernent Oliver Franz berichtete.

„Tourismus ist ein exorbitant wichtiger Wirtschaftsfaktor, von dem landesweit rund 230 000 Vollzeitstellen abhängen“, erläuterte Al-Wazir. Die Zahl der Übernachtungen ist nach Berechnungen des Statistischen Landesamts im vergangenen Jahr um 1,9 Prozent auf 34,7 Millionen gestiegen. „Das ist ein neuer Rekord.“ Allerdings hinkten die Kur- und Heilbäder der Entwicklung hinterher.

Schwerpunkt in den Städten Frankfurt (plus 6,3 Prozent auf 10,15 Millionen Übernachtungen) und Wiesbaden (plus 0,2 Prozent auf 1,2 Millionen Übernachtungen) ist das Tagungs-, Kongress- und Messegeschäft. In der Landeshauptstadt resultieren schätzungsweise 70 Prozent der Gäste aus dem Kongressgeschäft, welches mit dem „gut gebuchten“ neuen Rhein-Main-Congress-Center (RMCC) Auftrieb bekommen hat, wie Franz berichtete. Das RMCC werde in diesem Jahr sicher die Schwelle von 100 Veranstaltungen überspringen. Das Hotelangebot werde derzeit um 800 Betten erweitert. Wie die Commerzbank auf Anfrage berichtete, wird ihr Aktionärstreffen 2019 im RMCC stattfinden.

„Frankfurt punktet bei Touristen vor allem mit der neuen Altstadt“, sagte Thomas Feda, Geschäftsführer der Frankfurt Tourismus und Congress GmbH. Der zweckgebundene Tourismusbeitrag von zwei Euro je Übernachtung, der von Privatreisenden kassiert wird, hat fünf Millionen Euro in die Kassen gespült.

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