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Politik - 31.10.2018

Mainzer Bischof will von Missbrauchsopfern lernen

Mainz (dpa) – Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf setzt zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs von Geistlichen an Kindern und Jugendlichen auf den direkten Kontakt zu Opfern. «Ich möchte von den Betroffenen lernen», sagte Kohlgraf nach Angaben des Bistums am Dienstagabend bei einer Diskussionsrunde in Mainz. Am vergangenen Wochenende habe er sich zum ersten Mal mit einem Betroffenen zum persönlichen Gespräch getroffen. Es gehe ihm darum herauszufinden, wie diesen Menschen Gerechtigkeit widerfahren könne. «Wir müssen lernen, nicht über die Betroffenen zu sprechen, sondern mit den Betroffenen zu sprechen.»
Für Sonntag, den 18. November, lädt der Bischof im Mainzer Dom zu einem Gottesdienst anlässlich des «Tags des Gebetes und der Buße für die Opfer sexuellen Missbrauchs» ein. In einer bundesweiten Studie über sexuellen Missbrauch katholischer Kleriker an Kindern und Jugendlichen waren jahrzehntelange Verbrechen dokumentiert worden. Das Bistum Mainz hatte dafür Akten von 1946 bis zum Sommer 2017 gesichtet. Darin werden 53 Geistliche des sexuellen Missbrauchs beschuldigt, 122 männliche und 47 weibliche Opfer wurden erfasst. Das Bistum liegt zum Großteil in Hessen, ein kleinerer Teil liegt in Rheinland-Pfalz.

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