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Politik - 08.02.2019

Lutz Thieme ist nicht mehr Präsident des Landessportbundes Rheinland-Pfalz. Auf einer Präsidiumssitzung warf der 52-Jährige nach nicht einmal acht Monaten Amtszeit das Handtuch.

Landessportbund-Präsident Thieme tritt zurück

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MAINZ – Lutz Thieme ist nicht mehr Präsident des Landessportbundes Rheinland-Pfalz (LSB). Auf einer Präsidiumssitzung trat der 52-Jährige mit sofortiger Wirkung zurück – nicht einmal acht Monate, nachdem er die Nachfolge von Karin Augustin angetreten hatte. „Offensichtlich ist es mir nicht gelungen, für den von mir vertretenen Weg einer notwendigen inhaltlichen und strukturellen Weiterentwicklung des LSB das dafür erforderliche Vertrauen bei den Präsidentinnen und beim Präsident der regionalen Sportbünde zu gewinnen“, sagte Thieme.

Auslöser war ein Antrag von Elke Rottmüller. Die Präsidentin des Sportbundes Pfalz hatte zur Abstimmung gestellt, die Position des neuen Hauptgeschäftsführers sofort auszuschreiben. Nach der Freistellung von Lothar Westram, der vom LSB allerdings weiterhin bis zum Eintritt in die Rente im Sommer 2019 bezahlt wird, teilen sich Christof Palm, Thomas Leyendecker und Sascha Weil die Aufgaben auf. Thieme war gegen eine sofortige Ausschreibung. Unter anderem, weil die Eingruppierung im vom Ministerium des Inneren und für Sport zu genehmigenden Stellenplan noch nicht erfolgt und zudem das Stellenprofil angesichts der aktuellen Diskussionen um die Ausrichtung des LSB derzeit noch nicht ersichtlich sei.

Das Präsidium folgte seiner Argumentation jedoch nicht und stimmte mit 5:4 für den Antrag des Sportbundes Pfalz. „Das kam für mich völlig überraschend“, sagte Thieme gegenüber dieser Zeitung. Vertrauen und Loyalität seien in diesem Moment nicht mehr gegeben gewesen. „Damit war aus meiner Sicht deutlich, dass mir als LSB-Präsident nicht einmal ein minimaler Handlungsspielraum in zentralen Bereichen präsidialer Verantwortung zugestanden wird“, sagte Thieme, der sich kurz mit Martin Schwarzweller (Geschäftsführer des Sportbundes Pfalz) sowie den beiden Vizepräsidenten Walter Desch und Dieter Krieger zur Beratung zurückzog. Daraufhin erklärte nicht nur Thieme, sondern auch Krieger seinen Rücktritt.

Schwere Vorwürfe gegen Sportbund-Präsidenten

„Ich bin an einer Ebene gescheitert, die ich so vor meinem Amtsantritt nicht antizipiert hatte“, sagte Thieme. „An den drei ehrenamtlichen Präsidenten der regionalen Sportbünde.“ Rottmüller (Pfalz), Monika Sauer (Rheinland) und Helmut Graf von Moltke (Rheinhessen) vermutet Thieme hinter dieser Entwicklung. „Das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen“, reagierte von Moltke „völlig überrascht“ auf die Vorwürfe. „Wir wollten den Präsidenten mit dem Antrag zu einer sofortigen Ausschreibung entlasten.“ Es habe sich um eine Abstimmung im Sinne der Sache gehandelt. „Ich hatte nicht den Eindruck, dass irgendjemand im Raum gegen Lutz Thieme gestimmt hat“, sagte der Sportbund-Präsident. „Ich bedauere den Entschluss von Lutz Thieme sehr.“

Wie es nun weitergeht, ist noch völlig offen. Das LSB-Präsidium hat für den 18. Februar eine Sitzung angesetzt, um das weitere Vorgehen zu besprechen.

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