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Politik - 19.01.2019

Experte kritisiert Hotelunterbringung gegen Wohnungsnot

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Mainz/Frankfurt/Main (dpa/lhe) – Mehr als 11 000 von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen werden in Berlin, Hamburg, München, Köln und Frankfurt am Main in privaten Unterkünften wie Hotels und Pensionen untergebracht. Das hat eine gemeinsame Recherche des ARD-Magazins «Report» und des Hessischen Rundfunks ergeben. Grund dafür ist, dass die Kommunen nicht genügend sozialen Wohnraum haben für die allein in diesen fünf Städten mehr als 60 000 Menschen, die auf staatliche Unterbringung angewiesen sind.

Der Wohnungsbauexperte Volker Eichener kritisierte diese Unterbringung in Hotels als schlechteste Lösung. «Für das, was die Städte dort pro Person in zwölf Monaten ausgeben, kann man ein kleines Appartement bauen», sagte der Politikwissenschaftler der Hochschule Düsseldorf dem Magazin «Report Mainz». Bund, Länder und Kommunen müssten bürokratische Hindernisse für den Wohnungsbau beseitigen und eine wirksame Bauförderung auflegen. So zahle die Stadt Frankfurt für eine vierköpfige Familie durchschnittlich pro Monat 3500 Euro für ein Hotelzimmer.

Allein im Jahr 2017 habe die Stadt Frankfurt 21,2 Millionen Euro für die Unterbringung von Menschen, die von Wohnungslosigkeit bedroht sind, ausgegeben, berichtete das ARD-Politmagazin unter Berufung auf das städtische Sozialdezernat. Diese Summe umfasse sowohl die Unterbringung in privaten Hotels als auch in Wohnheimen der freien Träger der Wohlfahrtspflege. Die Kosten für die Unterbringung von nicht anerkannten Asylbewerbern seien darin noch nicht enthalten. Werden die nicht anerkannten Asylbewerber hinzugezählt, beläuft sich die Summe dem Bericht zufolge auf 56 Millionen Euro.

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