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Politik - 11.06.2019

Bischof sieht keine Perspektive für Frauen im Priesteramt

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Mainz (dpa/lrs) – Angesichts zunehmender Forderungen von Katholikinnen nach gleichen Rechten in der Kirche hat sich der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf betont skeptisch über die Zulassung von Frauen zum Priesteramt geäußert. «Ich sehe in dieser Frage derzeit keine realistische Perspektive der Veränderung», erklärte Kohlgraf in einem am Dienstag veröffentlichten Schreiben mit Bezug auf «kirchliche Ämter mit hoher lehramtlicher Autorität».

Dies habe bereits Papst Johannes Paul II. (1978-2005 im Papstamt) ausgeschlossen, schrieb der Mainzer Bischof. «Papst Franziskus hat ebenfalls davon gesprochen, dass diese Tür geschlossen sei. Und auch sein Vorgänger, Kardinal Lehmann, habe sich wiederholt so geäußert. Kohlgraf räumte ein: «Wenigstens ein bisschen bewegt mich die Frage, ob die letzten 2000 Jahre Kirchengeschichte den Willen Jesu tatsächlich derart missverstanden haben sollten.» Diese «persönliche Gewissensfrage» sei für ihn nicht einfach zu beantworten.

Unter dem Motto «Maria 2.0» haben katholische Frauen im Mai eine Woche lang gestreikt und ehrenamtliche Aufgaben niedergelegt. Nach der Pfingstmesse in Mainz versammelten sich vor dem Mainzer Dom protestierende Frauen und sprachen nach Angaben eines Bistumssprechers etwa eine Stunde lang mit Kohlgraf.

Der Bischof wies in seiner Stellungnahme auf den vereinbarten «synodalen Weg» mit dem Zentralkomitee deutscher Katholiken (ZdK), dem Zusammenschluss katholischer Laienverbände, hin. Außerdem sprach er von bislang nicht ausgeschöpften Möglichkeiten, dass Frauen jenseits der Weiheämter Leitungsaufgaben in der Kirche übernehmen könnten.

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