Home Kultur Elbphilharmonie: Erfolgsgeschichte geht ins dritte Jahr
Kultur - 11.01.2019

Elbphilharmonie: Erfolgsgeschichte geht ins dritte Jahr

Zwei Jahre jung und kein bisschen langweilig: Hamburgs neues Wahrzeichen ist weltbekannt, Konzertkarten für die Elbphilharmonie weiterhin heiß begehrt.

Irgendwie scheint die „Elphi“, wie die Hamburger ihr berühmtes Konzerthaus an der Elbe liebevoll nennen, in Hamburg omnipräsent zu sein: ob als vier Meter hohe Nachbildung im Museum für Hamburgische Geschichte. Ob als Nachbau im Miniatur Wunderland, der weltgrößten Modelleisenbahnanlage. Oder im Original: Spektakulär erhebt sich der Bau mit der geschwungenen gläsernen Fassade auf dem Sockel eines ehemaligen Kaispeichers an der Westspitze der Hafencity. Der Bau der Schweizer Architekten Herzog & de Meuron wird mittlerweile in einem Atemzug mit dem berühmten Opernhaus in Sydney genannt werden.  Und ist wie dieses ein Touristenmagnet.

Seit ihrer Eröffnung am 11. Januar 2017 lässt die Elbphilharmonie die ganze Stadt Hamburg in den Top-Rankings der Reiseführer steigen. Das Haus sollte von Anfang an kein elitärer Musentempel sein, sondern „Ein Haus für alle“. Die Rechnung scheint aufgegangen zu sein: Die Konzerte haben in den vergangenen zwei Jahren rund 1,8 Millionen Menschen besucht. Klassikstars wie Anne-Sophie Mutter, Hélène Grimaud, Jonas Kaufmann oder Daniel Barenboim traten auf, aber auch Underground-Größen wie die Band „Einstürzende Neubauten“ oder die Indie-Rock-Stars von „The National“. Das Elbjazz-Festival brachte die Besucher hier zum swingen. Der Große Saal hatte in den vergangenen zwei Jahren eine Auslastung von rund 99 Prozent. Und nach wie vor ist es schwer, an Konzertkarten ranzukommen.

Arbeitsalltag auf beiden Seiten der gläsernen Wände: Hornistin Claudia Strenkert und Fensterputzer

Konzert-Highlights 2019

Allein beim Internationalen Musikfest (27. April – 29. Mai) spielen Musiker aus aller Welt über 50 Konzerte in der „Elphi“. Ein Schwerpunkt sind die Werke des österreichisch-ungarischen Komponisten György Ligeti.

Das Osterfestival (17. bis 23. April) rückt diesmal die Stadt Venedig musikalisch ins Blickfeld – mit Werken von Antonio Vivaldi oder Claudio Monteverdi. Auch das Reeperbahnfestival (18. bis 21. September) kooperiert 2019 wieder mit der Elbphilharmonie. Und natürlich gibt es ein Wiedersehen mit Anne-Sophie Mutter und anderen Klassikstars.

„Wer einmal da war, will offensichtlich immer wieder kommen“, so Hamburgs Kultursenator über das musikalische Flagschiff der Stadt. Und das gilt nicht nur für die Künstler. In den Herzen der Besucher und Hamburger hat sich die Elbphilharmonie einen festen Platz erobert. Die steigen der Elbphilharmonie auch gerne mal aufs Dach, wie neueste Zahlen der Hamburger Kulturbehörde belegen.

Die Plaza in luftiger Höhe von 37 Metern mit weitem Blick über den Hafen

Danach haben seit Eröffnung der Plaza bereits 8,5 Millionen Menschen die öffentliche Aussichtsplattform in 37 Metern Höhe besucht. An publikumsstarken Tagen wie Silvester oder zum Hafengeburtstag ist es dort so voll, dass die Besucher die vorbeifahrenden Schiffe im Hafen kaum sehen können – obwohl der Zugang über Tickets geregelt wird.


  • Zehn Gründe für Hamburg

    Immer im Fluss

    Auf der Elbe fahren Schiffe Tag und Nacht von der Nordsee zum Hafen. Ihr Tuten und Möwenschreie liefern den Sound zum Morgenlauf über festen hellen Sand am Wassersaum. 70 Seemeilen sind es bis zum Meer nach Cuxhaven. Für neue Riesenschiffe soll die Fahrrinne in der Elbe tiefer und breiter ausgebaggert werden. Naturschützer protestieren dagegen.


  • Zehn Gründe für Hamburg

    Musikkathedrale

    Hamburg hat ein neues Wahrzeichen. Wie ein gigantischer Schiffsbug schiebt sich die Elbphilharmonie in die Skyline. Auf dem Backsteinsockel eines früheren Speichers für Kakao schwingt sich ein Glasaufbau 110 Meter in den Himmel. Im Januar 2017 ist das Konzerthaus eröffnet worden.


  • Zehn Gründe für Hamburg

    Tauchgang

    Um vom Nordufer der Elbe schneller in die südlich gelegenen Hafengebiete zu kommen, wurde in Hamburg die erste Flussuntertunnelung auf dem europäischen Kontinent gebaut. Seit 1911 geht es mit Fahrkörben an den Landungsbrücken in die Tiefe. Zwei geflieste Röhren, 426,5 Meter lang, führen unter der Elbe hindurch. Zu Fuß oder mit dem Fahrrad kostet es nichts. Nur ein bisschen Überwindung.


  • Zehn Gründe für Hamburg

    Alles im Blick

    In der HafenCity, dem größten innerstädtischen Entwicklungsprojekt Europas, erfindet sich die alte Hansestadt gerade neu. Ab 2025 sollen hier über zehntausend Hamburger wohnen. Vom ViewPoint im Baakenhafen ist der Baufortschritt im 360-Grad-Panorama zu verfolgen. Der orangefarbene Metallturm ist in seiner Konstruktion inspiriert von Hafenkränen und der Rundumsicht eines nautischen Periskops.


  • Zehn Gründe für Hamburg

    Brückenhauptstadt

    Über wie viele Brücken die Hamburger ihre Stadt durcheilen, weiß keiner ganz genau. Die offizielle Statistik zählt 2500 – mehr Brücken als in Venedig, Amsterdam oder London. Nach dem großen Brand 1842 mussten viele Holzbrücken ersetzt werden. Mit dem Wachsen des Hafens folgten Brücken aus Gusseisen und Stahl. Über Elbe und Alster, deren Kanäle und sogenannte Fleete durch die Speicherstadt.


  • Zehn Gründe für Hamburg

    Jede Menge Speicherplatz

    Im Jahr 1888 eröffnete der deutsche Kaiser Wilhelm II. die Speicherstadt. Zuvor hatte Hamburg die Errichtung eines Freihafens vereinbart. Lagerung und Verarbeitung von Gütern waren damit zollfrei. So entstand einer der größten Lagerhauskomplexe der Welt. In den Speichern duftet es immer noch nach Tee, Kaffee und Gewürzen. 2015 wurde die Speicherstadt von der UNESCO als Welterbe ausgezeichnet.


  • Zehn Gründe für Hamburg

    Mein lieber Schwan

    Botschafter des Frühlings in Hamburg sind über einhundert stadteigene Schwäne. Für ihre Rückkehr aus dem Winterquartier sorgt seit 1674 die Amtsstelle Schwanenwesen, eine weltweit einzigartige Behörde mit einer Planstelle für einen Schwanenvater. Mit dem Besitz der weißen Wasservögel, eigentlich einem Privileg der Könige, demonstrierte Hamburg seine Unabhängigkeit als Freie Hansestadt.


  • Zehn Gründe für Hamburg

    Große Freiheit

    In der kleinen Seitenstraße der berühmten Reeperbahn hat so mancher Seemann seine Heuer in nur einer Nacht durchgebracht. Im Stadtteil St. Pauli locken Bars, Clubs und Etablissements aller Spielarten. In den 1960er Jahren entdeckten Künstler und Musiker den verruchten Charme des Viertels. Mit Auftritten im legendären Star-Club spielten sich die Beatles warm für ihre Weltkarriere.


  • Zehn Gründe für Hamburg

    Tanzende Türme

    An der Reeperbahn Nr. 1 tanzen heute Bürohochhäuser. Die zwei Türme mit dem Knick in der Fassade sind für ihren Architekten wie ein Paar im Tangoschritt. Eine Reminiszenz an den Standort im Rotlicht-Milieu. In den oberen Etagen gibt es ein Restaurant und eine Bar. Die Dachterrasse ist zugänglich. Aus 105 Meter Höhe ist die Aussicht auf den nächtlichen Hafen großartig.


  • Zehn Gründe für Hamburg

    Junge komm’ bald wieder

    Den Hafen als Sehnsuchtsort hat keiner so ergreifend besungen wie der Sänger und Schauspieler Freddy Quinn. Gestrandet in Hamburg wurde er 1954 auf der Reeperbahn entdeckt. Die Lieder aus dem Musical „Heimweh nach St. Pauli“ wurden Hits und seine Platten spielten in jeder Musikbox im Land. Und alles drehte sich um Fernweh, Aufbruch und Abschied. Auf Wiedersehen Hamburg!

    Autorin/Autor: Ille Simon


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Check Also

Handelskrieg bremst Chinas Wirtschaftswachstum

Entspannung im Handelskonflikt zwischen den USA und China ist nicht in Sicht. Die chinesis…